Noch wenige Tage der Vorbereitung auf den 8. Dezember. Am „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ wird die sogenannte Marienweihe abgelegt.
Am 08.12.2024 feiern wir eine Heilige Messe zum Hochfest. Von 12 bis 13 Uhr halten wir die Gnadenstunde und sprechen das Hingabegebet.
Der Hl. Ludwig Maria Grignion hat einen Betrachtungsweg gezeigt, der anhand von 33 Tagen auf einem geistlichen Weg hinführt zur Tauferneuerung. Wer möchte, darf diesen Vorbereitungsweg mitgehen an der Hand der Mutter Gottes, die uns zu Jesus ihrem Sohn führt.
Beginn des Weges ist der 5. November
Jeden Tag gibt es Gebete und Betrachtungen, bei denen wir verschiedene Bereiche unseres Lebens Gott anvertrauen.
4 Möglichkeiten der Vorbereitung:
1. lange Version „Goldenes Buch“ oder 2. „gekürzt“ oder 3. „Texte als Hörbuch zum Mitlesen“ oder 4. Kurzfassung im roten Rahmen.
Je nach Zeit, die Sie in die Betrachtung und Vertiefung investieren möchten, wählen Sie für sich bitte den passenden Weg.
Wer sich vorbereitet hat und nicht in Immenstadt dabei sein kann am 8.12., kann diese Weihe auch woanders ablegen.
Danke für den gemeinsamen Weg und viel Freude dabei, in der Liebe Gottes zu wachsen an der Hand der Mutter Gottes.
Einführung in die Marienweihe, Pfr. Epp (20 Min.)
Konkrete Hinführung, Pfr. Epp )9 Min.)
Gebetstexte für die einzelnen Tage
Kurze Vorbereitung 33 Tage
Täglich empfohlen: Lauretanische-Litanei (Gotteslob 566) und die Heilig-Geist-Litanei (Gotteslob 565)
1. Woche, 1. Tag – Weihe der materiellen Güter
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Heiliger Geist, in unsere Herzen und sende vom Himmel
einen Strahl deines Lichtes.
Komm in uns, Vater der Armen, komm, Spender aller Gaben, komm, Licht unserer Herzen.
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 131
Herr, mein Herz ist nicht stolz,
nicht hochmütig blicken meine Augen. Ich gehe nicht um mit Dingen,
die mir zu wunderbar und zu hoch sind.
Ich ließ meine Seele ruhig werden und still;
wie ein kleines Kind bei der Mutter
ist meine Seele still in mir.
Israel, harre auf den Herrn,
von nun an bis in Ewigkeit!
Betrachtung
Die vollkommene Weihe und Hingabe an Maria:
Diese Frömmigkeitsform besteht also darin, dass man sich der Mutter Gottes völlig hingibt, um durch sie ganz Jesus Christus zu gehören. Wir müssen ihr schenken: 1. unseren Leib mit allen seinen Sinnen und Gliedern; 2. unsere Seele mit allen ihren Fähigkeiten; 3. unsere gegenwärtigen und zukünftigen äußeren Güter; 4. unsere inneren und geistigen Güter.
Daraus folgt, dass ein Mensch, der sich freiwillig auf solche Art Jesus Chris- tus durch Maria geweiht und geopfert hat, nicht länger über den Wert irgendeines seiner guten Werke verfügen kann. Alles, was er leidet, alles, was er Gutes denkt, sagt oder tut, gehört Maria, damit sie darüber verfüge nach dem Willen ihres Sohnes und zu dessen größerer Ehre. Diese Abhängigkeit tut jedoch in keiner Weise den Standespflichten Abbruch, die man zurzeit hat oder in Zukunft haben wird.
(Aus: Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, Die vollkommene Hingabe, 121, 124)
WEIHEGEBET
Maria, du hast im Magnifikat verkündet, dass Gott die Reichen leer ausgehen lässt. Ich will dir sagen, dass der einzige Schatz, den ich auf Erden ersehne, dein Sohn ist, die Frucht deines Leibes, damit dort, wo dein und wo mein Schatz ist, auch mein Herz sei. Ich weihe dir meine irdischen Güter, meinen ganzen materiellen Besitz, damit du darüber verfügen kannst für das Kommen des Reiches Gottes.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 2. Tag
Weihe unserer Sinne
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 104
Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern,
sie eilen zwischen den Bergen dahin.
Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank,
die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels,
aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
Du tränkst die Berge aus deinen Kammern,
aus deinen Wolken wird die Erde satt.
Du lässt Gras wachsen für das Vieh,
auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,
damit er Brot gewinnt von der Erde
und Wein, der das Herz des Menschen erfreut,
damit sein Gesicht von Öl erglänzt
und Brot das Menschenherz stärkt.
Herr, wie zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Da ist das Meer, so groß und weit,
darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
Sie alle warten auf dich,
dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein;
öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört;
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zurück zum Staub der Erde.
Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen,
und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Betrachtung
Um leer zu werden von uns selbst, müssen wir uns selbst täglich absterben: das heißt, wir müssen auf die Tätigkeit unserer Seelenkräfte und unserer leiblichen Sinne verzichten; wir müssen sehen, als sähen wir nicht, hören, als hörten wir nicht, die Dinge dieser Welt gebrauchen, als gebrauchten wir sie nicht; der heilige Paulus nennt das „täglich sterben“. – „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein“[Joh 12,24] – und bringt keine gute Frucht hervor.
Wenn wir uns nicht selbst absterben, und wenn unsere frömmsten Andachtsübungen uns nicht zu diesem notwendigen und fruchtbaren Sterben führen, werden wir keine nennenswerte Frucht hervorbringen. Unsere religiösen Übungen bringen uns keinen Nutzen; alle unsere guten Werke werden befleckt sein von unserer Eigenliebe und unserem Eigenwillen. Selbst an unseren größten Opfern und besten Handlungen wird Gott kein Wohlgefallen haben, und bei unserem Tode werden wir mit leeren Händen dastehen, ohne Tugenden und Verdienste. Wir werden nicht einen Funken der reinen Liebe besitzen; denn diese wird nur jenen Seelen geschenkt, die sich selbst abgestorben sind und deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist [Kol 3,3].
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, Die vollkommene Hingabe, 81)
WEIHEGEBET
Jungfrau Maria, in dir hat Jesus Fleisch und Gestalt angenommen. Ich weihe dir all meine Sinne, damit sie mir in der Abkehr von oberflächlichen Vergnügungen dazu dienen, den Geschmack der schönen und guten Dinge wahrzunehmen, die der Schöpfer für uns bestimmt hat, und damit ich die Freude kennen lerne, der Weisheit Gottes entsprechend über die Schöpfung zu herrschen. Denn wie der Menschensohn gekommen ist und gegessen und getrunken hat, so will ich, dass alle meine Fähigkeiten zum Wachstum der Liebe beitragen.
Maria, ich weihe dir meine fünf Sinne; reinige sie, damit sie fähig werden, sich des wahren Lebens zu erfreuen und immer mehr die Wirklichkeit der kommenden Güter wahrzunehmen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 3. Tag – Weihe der inneren Güter
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Heiliger Geist, komm, Liebesfeuer!
Komm, Vater der Armen, verliebt in meine Wunden!
Komm, Heiliger Geist, in unsere Herzen
und sende vom Himmel einen Strahl deines Lichtes.
Komm in uns, Vater der Armen, komm,
Spender aller Gaben, komm, Licht unserer Herzen.
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 104
Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern,
sie eilen zwischen den Bergen dahin.
Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank,
die Wildesel stillen ihren Durst daraus.
An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels,
aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.
Du tränkst die Berge aus deinen Kammern,
aus deinen Wolken wird die Erde satt.
Du lässt Gras wachsen für das Vieh,
auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut,
damit er Brot gewinnt von der Erde
und Wein, der das Herz des Menschen erfreut,
damit sein Gesicht von Öl erglänzt
und Brot das Menschenherz stärkt.
Herr, wie zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Da ist das Meer, so groß und weit,
darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.
Sie alle warten auf dich,
dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.
Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein;
öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.
Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört;
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin
und kehren zurück zum Staub der Erde.
Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen,
und du erneuerst das Antlitz der Erde.
Betrachtung
Um leer zu werden von uns selbst, müssen wir uns selbst täglich absterben: das heißt, wir müssen auf die Tätigkeit unserer Seelenkräfte und unserer leiblichen Sinne verzichten; wir müssen sehen, als sähen wir nicht, hören, als hörten wir nicht, die Dinge dieser Welt gebrauchen, als gebrauchten wir sie nicht; der heilige Paulus nennt das „täglich sterben“. – „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein“ [Joh 12,24] – und bringt keine gute Frucht hervor.
Wenn wir uns nicht selbst absterben, und wenn unsere frömmsten Andachtsübungen uns nicht zu diesem notwendigen und fruchtbaren Sterben führen, werden wir keine nennenswerte Frucht hervorbringen. Unsere religiösen Übungen bringen uns keinen Nutzen; alle unsere guten Werke werden befleckt sein von unserer Eigenliebe und unserem Eigenwillen. Selbst an unseren größten Opfern und besten Handlungen wird Gott kein Wohlgefallen haben, und bei unserem Tode werden wir mit leeren Händen dastehen, ohne Tugenden und Verdienste. Wir werden nicht einen Funken der reinen Liebe besitzen; denn diese wird nur jenen Seelen geschenkt, die sich selbst abgestorben sind und deren Leben mit Christus in Gott verborgen ist [Kol 3,3].
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, Die vollkommene Hingabe, 81)
WEIHEGEBET
Jungfrau Maria, in dir hat Jesus Fleisch und Gestalt angenommen. Ich weihe dir all meine Sinne, damit sie mir in der Abkehr von oberflächlichen Vergnügungen dazu dienen, den Geschmack der schönen und guten Dinge wahrzunehmen, die der Schöpfer für uns bestimmt hat, und damit ich die Freude kennen lerne, der Weisheit Gottes entsprechend über die Schöpfung zu herrschen. Denn wie der Menschensohn gekommen ist und gegessen und getrunken hat, so will ich, dass alle meine Fähigkeiten zum Wachstum der Liebe beitragen.
Maria, ich weihe dir meine fünf Sinne; reinige sie, damit sie fähig werden, sich des wahren Lebens zu erfreuen und immer mehr die Wirklichkeit der kommenden Güter wahrzunehmen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 4. Tag – Weihe unserer menschlichen Beziehungen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O Feuer des Tröstergeistes,
Leben des Lebens aller Geschöpfe!
Heilig bist du, du belebst die Gebilde.
Heilig bist du, du salbst die gefährlich Verletzten.
Heilig bist du, du reinigst die schwärenden Wunden.
Hauch aller Heiligkeit, Feuer der Liebe, süßes Verkosten in unserer Brust!
Wohlduft der Tugenden senkst du ein in die Herzen.
Lob sei dir, du Stimme des Lobes, du Freude des Lebens, du Hoffnung und mächtiger Ruhm, weil du die Gaben des Lichtes verleihst.
Hildegard von Bingen
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 133
Seht doch, wie gut und schön ist es,
wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.
Das ist wie köstliches Salböl, das vom Kopf hinabfließt auf den Bart,
auf Aarons Bart, das auf sein Gewand hinabfließt.
Das ist wie der Tau des Hermon, der auf den Berg Zion niederfällt.
Denn dort spendet der Herr Segen und Leben in Ewigkeit.
Betrachtung
„Das andere Gebot aber ist diesem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Beim Betrachten dieser Worte Jesu erkannte ich, wie unvollkommen meine Liebe zu meinen Mitschwestern war; ich sah ein, dass ich sie nicht liebte, wie der liebe Gott sie liebt. Oh, ich begreife jetzt, dass die vollkommene Liebe darin besteht, die Fehler der anderen zu ertragen, sich nicht über ihre Schwächen zu wundern, sich an den kleinsten Tugendakten zu erbauen, die man sie vollbringen sieht. Vor allem aber habe ich erkannt, dass die Liebe nicht in der Tiefe des Herzens verschlossen bleiben darf: Niemand, hat Jesus gesagt, zündet ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern man stellt es auf den Leuchter, damit es allen leuchte, die im Hause sind. Mir scheint, dieses Licht stellt ein Sinnbild der Liebe dar, die nicht nur jene erleuchten, erfreuen soll, die mir am liebsten sind, sondern alle, die im Hause wohnen, ohne Ausnahme.
(Hl. Therese von Lisieux)
WEIHEGEBET
O milde Jungfrau Maria, Mutter der Barmherzigkeit, du verzeihst den Menschen ohne Unterlass die Missachtung und Zurückweisung der Liebe Gottes. Hilf mir, damit in meinem Herzen weder Bitterkeit noch Groll Wurzel fassen können. Ich weihe dir alle meine menschlichen Beziehungen, damit in ihnen die Sanftmut Christi offenbar wird. Ich weihe dir meine persönlichen Beziehungen, damit ich in ihnen immer danach strebe, lieber zu geben als zu nehmen. Ich will mehr die Interessen Gottes und meines Nächsten verfolgen als die meinen. Ich weihe dir meine familiären Beziehungen, um in der Liebe zu wachsen und um Einheit und Sanftmut zu bringen, wo Härte und Zwietracht herrschen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 5. Tag- Weihe der Seele
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Heilger Geist, der Leben schafft, erfülle uns mit deiner Kraft.
Dein Schöpferwort rief uns zum Sein: nun hauch uns Gottes Odem ein.
Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, du Beistand, den der Vater schenkt;
aus dir strömt Leben, Licht und Glut, du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.
Entflamme Sinne und Gemüt, dass Liebe unser Herz durchglüht
und unser schwaches Fleisch und Blut in deiner Kraft das Gute tut.
Die Macht des Bösen banne weit, schenk deinen Frieden alle Zeit.
Erhalte uns auf rechter Bahn, dass Unheil uns nicht schaden kann.
Lass gläubig uns den Vater sehn, sein Ebenbild, den Sohn, verstehn
und dir vertraun, der uns durchdringt und uns das Leben Gottes bringt.
(Aus dem Pfingsthymnus)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 63, 5-9
Ich will dich rühmen mein Leben lang,
in deinem Namen die Hände erheben.
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,
mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.
Ich denke an dich auf nächtlichem Lager
und sinne über dich nach, wenn ich wache.
Ja, du wurdest meine Hilfe;
jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
Meine Seele hängt an dir,
deine rechte Hand hält mich fest.
Betrachtung
Man muss alles in Maria tun, das heißt, man muss sich allmählich an die innerliche Sammlung gewöhnen, indem man sich eine annähernde Vorstellung, ein geistiges Bild von der Gottesmutter macht. Maria soll für die Seele die geweihte Stätte sein, an der sie ohne Furcht vor Zurückweisung alle ihre Gebete zu Gott empor sendet. Sie soll der Turm Davids sein, in dem die Seele sich vor allen ihren Feinden in Sicherheit bringt. Die flammende Leuchte soll sie sein, die das ganze Innere erhellt und von Gottesliebe brennt. Der heilige Ruheort, an dem die Seele in Maria und durch Maria Gott schaut. Mit einem Wort, Maria soll dieser Seele ein und alles sein, ihr Zufluchtsort in allen Dingen. Wenn sie betet, dann nur in Maria; wenn sie Jesus in der heiligen Kommunion empfängt, übergibt sie ihn Maria, damit er in ihr sein Wohlgefallen finde. Wenn sie handelt, dann nur in Maria; und überall, in allen Dingen entsagt sie sich selbst.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, Das Geheimnis Mariens, 47)
WEIHEGEBET
O Maria, du verschlossener Garten, in dem das Wort in der Stille aufgewachsen ist, ich öffne dir die Tore zum Heiligtum meiner Seele, zu jenem verborgenen Ort in mir, den allein der Geist des lebendigen Gottes besucht und zum Brautgemach, zu dem nur der Bräutigam den Schlüssel besitzt.
Du bist die versiegelte Quelle, deren Wasser denen vorbehalten ist,
die bereit sind, für Christus ihr Leben hinzugeben. Komm als Königin in meine königliche Kammer und schmücke sie mit deiner grenzenlosen Liebe.
O Tochter von Jerusalem, ich weihe dir diesen innersten Ort in mir, den ich nur ahnen kann und den ich allein im Licht deiner Gegenwart ganz erkennen werde.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 6. Tag – Weihe unserer Zuneigungen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Vater des Lichts,
komm, Gott der barmherzigen Liebe,
forme du mein Gebet in mir,
zeige mir die Wahrheit,
senke in meine Seele die Glut deines Feuers,
die sie flammend durchdringt und mit Gott erfüllt.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Aus dem Hohelied der Liebe 1 Kor 13,4-8
Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles, glaubt alles,
hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe hört niemals auf.
Betrachtung
Endlich werden die Gläubigen erkennen, dass die Tätigkeit der Kirche auf dem ganzen Erdkreis gleichsam nur eine Fortsetzung der mütterlichen Sorge Marias ist: denn die tätige Liebe Marias im Hause von Nazaret, bei Elisabeth, auf der Hochzeit zu Kana, auf dem Kalvarienberg… wird weitergeführt in der mütterlichen Sorge der Kirche und ihrem Bemühen, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (vgl. 1 Tim 2,4), in ihrer Betreuung der Kinder, Armen und Kranken, im unablässigen Bestreben um Frieden und Sicherheit, im nie erlahmenden Einsatz, dass alle Menschen des Heiles teilhaftig werden, das Christus ihnen durch seinen Tod erworben hat. Aus diesem Grund wird die Liebe zur Kirche auch die Liebe zu Maria mitbedingen und umgekehrt, da die eine nicht ohne die andere sein kann.
(Paul VI., Marialis cultus 14, 28)
WEIHEGEBET
O Herz Mariens, in dem das Herz Gottes schlug, du hast Josef die größte Seligkeit der reinen Herzen geschenkt. Durch dich konnte er Gott sehen, berühren und liebkosen; er durfte von ihm die zärtlichste Liebe empfangen, eine zugleich ganz menschliche und ganz göttliche Liebe.
O Maria, dein Unbeflecktes Herz schaute glaubend den ewigen Vater, du hast Josef die Gabe einer wahren Vaterschaft vermittelt und ihm dazu einen Sohn geschenkt. Du Braut Josefs und Mutter Gottes, ich weihe dir mein Herz und alle seine Regungen; ich weihe dir meine menschlichen und geistlichen Zuneigungen, damit du alle diese Beziehungen heiligst, indem du mit mir die Vorrechte teilst, die du deiner Unbefleckten Empfängnis verdankst.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
1. Woche, 7. Tag – Weihe unseres Herzens für die Welt
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, o du glückselig Licht, fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Wehn, kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein, Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.
Wärme du, was kalt und hart, löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit bestehn, deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
(Aus der Pfingstsequenz)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Ps 63, 1-6
Ich liebe den Herrn;
denn er hat mein lautes Flehen gehört
und sein Ohr mir zugeneigt an dem Tag, als ich zu ihm rief.
Mich umfingen die Fesseln des Todes,
mich befielen die Ängste der Unterwelt,
mich trafen Bedrängnis und Kummer.
Da rief ich den Namen des Herrn an:
„Ach Herr, rette mein Leben!“
Der Herr ist gnädig und gerecht, unser Gott ist barmherzig.
Der Herr behütet die schlichten Herzen;
ich war in Not, und er brachte mir Hilfe.
Komm wieder zur Ruhe, mein Herz!
Denn der Herr hat dir Gutes getan.
Betrachtung
„Selig ist, die geglaubt hat“. – Diese Seligpreisung erreicht ihre volle Bedeu- tung, als Maria unter dem Kreuze ihres Sohnes steht (vgl. Joh 19,25). Das Konzil betont, dass das „nicht ohne göttliche Absicht“ geschah: Dadurch, dass Maria „heftig mit ihrem Eingeborenen litt und sich mit seinem Opfer in mütterlichem Geist verband, indem sie der Darbringung des Opfers, das sie geboren hatte, liebevoll zustimmte“, bewahrte sie „ihre Verbundenheit mit dem Sohn in Treue bis zum Kreuz“: die Verbundenheit durch den Glauben, denselben Glauben, mit dem es ihr möglich geworden war, im Augenblick der Verkündigung die Offenbarung des Engels anzunehmen.
Durch den Glauben nimmt Maria teil am Tod des Sohnes –an seinem Erlösertod. Im Gegensatz zum Glauben der Jünger, die flohen, besaß sie aber einen erleuchteteren Glauben. Durch das Kreuz hat Jesus auf Golgota endgültig bestätigt, dass er das „Zeichen ist, dem widersprochen wird“, wie Simeon vorhergesagt hatte. Gleichzeitig haben sich dort auch jene Worte erfüllt, die dieser an Maria gerichtet hatte: „Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater, 18)
WEIHEGEBET
Maria, du Mutter des leidenden Messias, der durch seinen Tod den Tod besiegt hat, bitte für mich jetzt und in der Stunde meines Todes. Er soll ein Tod aus Liebe sein, eine vollkommene Hingabe meines Lebens. Gib, dass ich Tag für Tag mein Leben aus Liebe hingebe für eine Welt, die sich weigert, aus Liebe zu leben.
Maria, du hast sehr daran gelitten, nicht mit deinem Sohn gestorben zu sein, und ein Schwert hat deine Seele durchbohrt. Ich weihe mich dir, um im Leib Christi ein Herz zu sein, das sich vollkommen hingibt und deshalb ganz lebendig ist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz, das den Hass mit Liebe erwidert, die Bitterkeit mit Sanftmut und den Fluch mit Segen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 1. Tag – Weihe unserer Herkunft
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Heiliger Geist, mache mein Herz zum Tempel,
meine Zunge zum Werkzeug,
auf dass ich vorzüglich und beredt zu allen sprechen kann.
Durch Jesus und Maria herrsche machtvoll in mir,
damit ich dadurch Gott allein ewig verherrliche.
(Hl. Ludwig Maria)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 139, 1-6
Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt;
du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – du, Herr, kennst es bereits.
Du umschließt mich von allen Seiten
und legst deine Hand auf mich.
Betrachtung
Von allen sichtbaren Geschöpfen ist einzig der Mensch „fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben“; er ist „auf Erden das einzige Geschöpf… das Gott um seiner selbst willen gewollt hat“; er allein ist berufen, in Erkenntnis und Liebe am Leben Gottes teilzuhaben. Auf dieses Ziel hin ist er geschaffen worden, und das ist der Hauptgrund für seine Würde… Weil er nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, hat der Mensch die Würde, Person zu sein; er ist nicht bloß etwas, sondern jemand… Gott hat alles für den Menschen erschaffen, aber der Mensch selbst ist erschaffen worden, um Gott zu dienen, ihn zu lieben und ihm die ganze Schöpfung darzubringen.
(Katechismus der katholischen Kirche, 356-358)
WEIHEGEBET
Maria, du lebst in den Gedanken des himmlischen Vaters und bist seinen Plänen immer treu. Erinnere mich, umhüllt von deiner mütterlichen Gegenwart, dass ich mit Weisheit und aus Liebe geschaffen worden bin. Ich will voll Dankbarkeit über einen so unendlich gütigen Vater sagen können: „Danke, Herr, für das Wunder, das ich bin.“
O Maria, komm und besuche den Augenblick meiner Empfängnis; ich weihe ihn dir. Ich weihe dir meinen Vater und meine Mutter. Ich weihe dir ihre Vereinigung. Ich weihe dir alle menschlichen Zeugungsakte, damit der Mensch das Leben nach dem Plan Gottes mit Weisheit und aus Liebe weitergebe.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 2. Tag – Weihe der Unschuldigen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Vater des Lichtes,
gib mir deine Weisheit, jenen Geschmack an der Wahrheit,
jene dienende Liebe, die den Willen, ohne zu zwingen, drängt,
diese so fruchtbare Gnade, die mich so sehr lockt,
diesen tiefen, heiligen Frieden
und diese allmächtige Hilfe.
Meinen bösen Willen willst du nicht bedrängen;
darum habe ich von meiner Freiheit alles zu fürchten.
Nur zu oft widerstand ich dem Locken deiner Gnade;
ich ergebe mich, nimm Platz in mir mit deiner ganzen Macht.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 147
Stimmt dem Herrn ein Danklied an,
spielt unserem Gott auf der Harfe!
Er bedeckt den Himmel mit Wolken, spendet der Erde Regen
und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
Er gibt dem Vieh seine Nahrung, gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.
Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes,
kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.
Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren,
die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
Jerusalem, preise den Herrn, lobsinge, Zion, deinem Gott!
Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht,
die Kinder in deiner Mitte gesegnet;
er verschafft deinen Grenzen Frieden
und sättigt dich mit bestem Weizen.
Betrachtung
„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt“ (Jer 1,5): die Existenz jedes Menschen ist von ihren Anfängen an im Plan Gottes vorgegeben. Ijob in seinem tiefen Schmerz hält inne, um eine Betrachtung anzustellen über das Wirken Gottes bei der wunderbaren Formung seines Leibes im Schoß der Mutter; daraus schließt er den Grund der Zuversicht und äußert die Gewissheit, dass es einen göttlichen Plan für sein Leben gebe… Hinweise anbetenden Staunens über Gottes Eingreifen bei der Bildung des Lebens im Mutterleib finden sich auch in den Psalmen. Wie sollte man annehmen, dass auch nur ein Augenblick dieses wundervollen Prozesses des Hervorquellens des Lebens dem weisen und liebevollen Wirken des Schöpfers entzogen sein und der Willkür des Menschen überlassen bleiben könnte?
(Johannes Paul II., Evangelium vitae 15, 44)
WEIHEGEBET
Maria, Mutter der Barmherzigkeit, du wohnst im Herzen des Vaters und bist seine mütterliche Liebe zum Sohn und zur Vielzahl seiner Brüder und Schwestern. Maria, dein Herz wurde durchbohrt von der Bosheit der Menschen, als Herodes den Plan Gottes für sein Volk erfuhr; ich weihe dir den Schoß aller Mütter auf der Erde.
Maria, du neue Eva, du Lebendige und Mutter des Lebens, ich weihe dir alle ungeborenen Kinder, besonders jene, die unter menschenunwürdigen Umständen zur Welt kommen werden und jene, denen das Leben genommen wird, noch bevor es in ihnen wachsen kann. Ich weihe dir all die unschuldigen Seelen, deren Leib im Schoß ihrer Mutter getötet wurde.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 3. Tag – Weihe aller Regierenden
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein,
besuch das Herz der Kinder dein:
die deine Macht erschaffen hat,
erfülle nun mit deiner Gnad.
Der du der Tröster wirst genannt,
vom höchsten Gott ein Gnadenpfand,
du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut,
der Seele Salbung, höchstes Gut.
Treib weit von uns des Feinds Gewalt,
in deinem Frieden uns erhalt,
dass wir, geführt von deinem Licht,
in Sünd und Elend fallen nicht.
Den Vater auf dem ewgen Thron
lehr uns erkennen und den Sohn;
dich, beider Geist, sei’n wir bereit
zu preisen gläubig alle Zeit.
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 110, 1-3
So spricht der Herr zu meinem Herrn:
Setze dich mir zur Rechten,
und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße.
Vom Zion strecke der Herr das Zepter deiner Macht aus:
«Herrsche inmitten deiner Feinde!»
Dein ist die Herrschaft am Tage deiner Macht,
wenn du erscheinst in heiligem Schmuck;
ich habe dich gezeugt noch vor dem Morgenstern,
wie den Tau in der Frühe.
Betrachtung
„Schließlich wurde die Unbefleckte Jungfrau, von jedem Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt, nach Vollendung des irdischen Lebenslaufs mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen und als Königin des Alls vom Herrn erhöht, um vollkommener ihrem Sohn gleichgestaltet zu sein, dem Herrn der Herren und dem Sieger über Sünde und Tod.“ Die Aufnahme der heiligen Jungfrau ist eine einzigartige Teilhabe an der Auferstehung ihres Sohnes und eine Vorwegnahme der Auferstehung der anderen Christen.
(Katechismus der katholischen Kirche, 966)
WEIHEGEBET
Maria, du betrachtest in der Herrlichkeit des Vaters die Schöpfung und siehst, wie gut und schön alles ist, was er gemacht hat. Ich weihe dir alles Erschaffene in der Erwartung der endgültigen Wiederherstellung aller Dinge.
Maria, du Unbefleckte Königin des Weltalls, siege und herrsche in meinem Herzen und in der Welt, triumphiere über alle Mächte in den Lüften, über die Throne und Herrschaften, über den Bereich der bösen Geister.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 4. Tag – Weihe unserer Gottesbeziehung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Heiliger Geist, deine Gnade stehe uns bei,
und wenn sie aus unseren Herzen alle Laster vertrieben hat,
ziehe sie dort ein.
Wohltätiger Geist, du Licht der Menschen, befreie unsere Seele
von ihrem tödlichen Dunkel.
Heiliger Geist, dem das rechte Denken immer gefällt,
komm in deiner Güte und gieße deine Salbung über alle unsere Empfindungen.
Geist, der du alles Verschmutzte reinigst, läutere unseren inneren Blick,
auf dass wir den Vater, den Höchsten, schauen, den nur ein reines Herz zu erblicken vermag.
(Humbert von Roman)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Aus dem Hohelied, 8
Leg mich wie ein Siegel auf dein Herz,
wie ein Siegel an deinen Arm!
Stark wie der Tod ist die Liebe,
die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt.
Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme schwemmen sie nicht weg.
Böte einer für die Liebe den ganzen Reichtum seines Hauses,
nur verachten würde man ihn.
Betrachtung
„Selig ist die, die geglaubt hat!“ (vgl. Lk 1,45). Maria führt uns vor allem hin zum Glauben.
Zum Glauben an die Liebe Gottes des Vaters, die uns immerwährend umgibt. Nicht wir haben Gott geliebt, er hat uns als Erster geliebt.
Zum Glauben an die Macht Christi, die in der Erlösung offenbart wurde. Er ist Gott der Retter, von Jesaja prophezeit. Er ist die überfließende Lebensquelle. Er ist die Wahrheit Gottes und die Wahrheit unseres armseligen Daseins. Er ist der Weg Gottes und der Weg des Menschen, er ist der einzige Mensch, der vollkommen nach seiner Berufung lebte.
Zum Glauben an den Heiligen Geist, den Maria rückhaltlos in sich aufgenommen hat und der auch uns geschenkt ist.
Wir sind uns dieser Liebe des dreifaltigen Gottes gewiss; indem wir uns ihr im Glauben öffnen, werden wir mit Maria selig sein und den Geschmack und Kraft zu lieben empfangen.
(Johannes Paul II., Lourdes, 15. August 1983)
WEIHEGEBET
Maria, du Braut des Geistes, in der das Wort Fleisch geworden ist,
in dir zeugt der Vater den Sohn immerfort weiter.
Der Vater zeugt ihn aus Liebe, und aus ihrer dreifaltigen Liebe mit dem Geist ergießt sich das Werk der ganzen Schöpfung.
O Maria, ich weihe dir alles, was in mir nach der Vereinigung mit Gott verlangt; ich weihe dir alles, was sich in mir nach der Verlobung und Vermählung mit meinem Gott und Schöpfer sehnt. Eine so innige Vertrautheit verlangt eine vollkommene Keuschheit, die mein Leib allein in dir findet. Allein in dir werden meine Seele und mein Geist jungfräulich für die göttliche Umarmung.
Allein in dir kann ich mich vollkommen hingeben und brauche keine Angst zu haben, den Bräutigam, der wie Feuer ist, in mein Innerstes aufzunehmen. Allein in dir, du brennender Dornbusch, fürchte ich mich nicht, von seiner göttlichen Liebe verzehrt zu werden.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 5. Tag – Weihe unserer Liebesfähigkeit
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Ich sage dir Dank, dass du für mich zum Licht ohne Neige,
zur Sonne ohne Untergang geworden bist, denn du hast nichts, um dich zu verbergen, du, der du das All mit deiner Herrlichkeit erfüllst!
Nein, niemals hast du dich vor einem Menschen verborgen,
wir aber verbergen uns vor dir und wollen nicht zu dir kommen.
Warum solltest du dich verbergen, der du dich von keinem einzigen Wesen abwendest und nicht eines von ihnen verwirfst?
So komm, o Meister, richte heute in mir dein Zelt auf.
Nimm ständig und unzertrennlich Bleibe und Wohnung in mir,
deinem Diener, bis zuletzt.
(Nach einer Hymne des hl. Symeon des Neuen Theologen)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Weisheit, 7
In ihr ist ein Geist,
gedankenvoll, heilig, einzigartig, mannigfaltig, zart, beweglich, durchdringend, unbefleckt, klar,
unverletzlich, das Gute liebend, scharf, nicht zu hemmen, wohltätig, menschenfreundlich,
fest, sicher, ohne Sorge, alles vermögend, alles überwachend und alle Geister durchdringend,
die denkenden, reinen und zartesten.
Denn die Weisheit ist beweglicher als alle Bewegung;
in ihrer Reinheit durchdringt und erfüllt sie alles.
Sie ist ein Hauch der Kraft Gottes
und reiner Ausfluss der Herrlichkeit des Allherrschers;
darum fällt kein Schatten auf sie.
Sie ist der Widerschein des ewigen Lichts,
der ungetrübte Spiegel von Gottes Kraft,
das Bild seiner Vollkommenheit.
Betrachtung
Im Laufe der Jahrhunderte wurde sich die Kirche bewusst, dass Maria, von Gott „mit Gnade erfüllt“, schon bei ihrer Empfängnis erlöst worden ist.
Das bekennt das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis, das 1854 von Papst Pius IX. verkündet wurde …
Dass Maria „vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an im Glanz einer einzigartigen Heiligkeit“ erstrahlt, kommt ihr nur Christi wegen zu: Sie wurde im „Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes auf erhabenere Weise erlöst“. Mehr als jede andere erschaffene Person hat der Vater sie „mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch die Gemeinschaft mit Christus im Himmel“.
Er hat sie erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit sie in Liebe heilig und untadelig vor ihm lebe.
Die ostkirchlichen Väter nennen die Gottesmutter „die Ganzheilige“ (Panhagia); sie preisen sie als „von jeder Sündenmakel frei, gewissermaßen vom Heiligen Geist gebildet und zu einer neuen Kreatur gemacht“.
Durch die Gnade Gottes ist Maria während ihres ganzen Lebens
frei von jeder persönlichen Sünde geblieben.
(Katechismus der katholischen Kirche, 491-493)
WEIHEGEBET
Maria, in Sünde hat mich meine Mutter empfangen! Kann ein Mensch in den Leib seiner Mutter zurückkehren, um von neuem geboren zu werden?
In deinem Schoß, Maria, weihe ich mich dir von meiner Empfängnis an bis heute, damit der durch die Taufe empfangene neue Mensch in der Wärme deiner Unbefleckten Liebe wachsen kann.
In dir, Maria, wird die ganze menschliche Natur erneuert.
Ich will also in dir bleiben, damit das neue Gesetz in mir wirken kann und deine jungfräuliche Liebe mich zu dem Guten drängt, das ich tun will, und mich das Böse meiden lässt, das ich nicht tun will.
Du bist so schön, o Maria, wie die Sünde hässlich ist, und unser König ist in deine Schönheit verliebt.
Ich weihe mich dir uneingeschränkt, du Mutter der schönen Liebe, du Spiegel der engelhaften Reinheit, damit meine Seele erneuert wird und Gott dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist gefallen kann.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 6. Tag – Weihe an den Geist der Kindschaft
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
So eilt, den Geist zu empfangen, der von Gott kommt, den göttlichen Geist,
auf dass ihr des Himmelreichs Erben werdet für alle Zeiten.
Doch wenn ihr hier auf Erden nicht himmlisch werdet,
wie wollt ihr dann mit Christus in den Himmeln leben?
So lauft mit Feuereifer, lauft alle, auf dass wir würdig erachtet werden,
ins Himmelreich einzugehen und zu herrschen mit Christus,
dem Herrn über alles, dem alle Ehre gebührt mit dem Vater
und dem Heiligen Geist in alle Ewigkeit. Amen.
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 8
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;
über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob,
deinen Gegnern zum Trotz;
deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.
Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger,
Mond und Sterne, die du befestigt;
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt
über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füßen gelegt:
All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere,
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer,
alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!
Betrachtung
Während des ganzen Alten Bundes wurde die Berufung Marias durch die Sendung heiliger Frauen vorbereitet. Trotz ihres Ungehorsams wird Eva schon zu Beginn verheißen, sie werde einen Nachkommen erhalten, der den Bösen besiegen werde, und die Mutter aller Lebendigen sein. Kraft dieser Verheißung empfängt Sara trotz ihres hohen Alters einen Sohn. Wider alle menschliche Erwartung wählt Gott das, was als machtlos und schwach gilt, um zu zeigen, dass er seiner Verheißung treu bleibt: Hanna, die Mutter Samuels, Debora, Rut, Judit und Ester sowie viele andere Frauen. Maria „ragt unter den Demütigen und Armen des Herrn hervor, die das Heil mit Vertrauen von ihm erhoffen und empfangen. Mit ihr als der erhabenen Tochter Zion ist schließlich nach langer Erwartung der Verheißung die Zeit erfüllt und hat die neue Heilsökonomie begonnen“.
(Katechismus der katholischen Kirche, 489)
WEIHEGEBET
O Maria, ich weihe mich deiner Kindheit. In ihr empfange ich den bewundernden Blick des himmlischen Vaters, seine ganze, unschuldige Liebe und sein Vertrauen in ein ganz kleines Mädchen, in dem sich alle Hoffnung der Welt sammelt. In dir, Maria, weihe ich mich der über jeden Verdacht erhabenen Liebe des Vaters. Ich weihe mich auch der Hoffnung, damit ich das Staunen über das kommende Glück in der Familie Gottes weitergeben kann.
O Maria, ich weihe mich deiner Kindheit, die mir den Mut gibt, dich in meine Arme zu nehmen und dich an mein Herz zu drücken. So will ich mit dir ganz vertraut werden, du Königin des Himmels.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
2. Woche, 7. Tag – Weihe unserer Hingabe an Gott
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Komm, Heiliger Geist, der du mich erwählt und aus dieser Welt ausgesondert und vor das Antlitz deiner Herrlichkeit gestellt hast:
Ebenso erhalte mich nun, unerschütterlich und für immer aufrecht stehend; bewahre mich, indem du in mir wohnen bleibst,
auf dass ich, der Tote, dich immerfort schauend, lebe;
auf dass ich, der Arme, dich besitzend, immer reich sei;
auf dass ich, dich essend und trinkend und mich jeden Augenblick in dir aufhaltend,
von einer Wonne zur anderen gelange in unaussprechlichen Gütern.
Denn du bist jegliches Gut und Herrlichkeit und alle Wonne,
dir gebührt die heilige Ehre,
du im Wesen eine, Leben spendende Dreifaltigkeit,
dir, den alle Gläubigen im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist verehren, bekennen und anbeten und dem sie dienen jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
(nach einer Hymne des hl. Symeon des Neuen Theologen)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 48
Groß ist der Herr und hoch zu preisen in der Stadt unseres Gottes.
Sein heiliger Berg ragt herrlich empor;
er ist die Freude der ganzen Welt.
Der Berg Zion liegt weit im Norden;
er ist die Stadt des großen Königs.
Gott ist in ihren Häusern bekannt als ein sicherer Schutz…
Wie wir’s gehört hatten,
so erlebten wir’s jetzt in der Stadt des Herrn der Heere,
in der Stadt unseres Gottes;
Gott lässt sie ewig bestehen.
Über deine Huld, o Gott, denken wir nach
in deinem heiligen Tempel.
Wie dein Name, Gott,
so reicht dein Ruhm
bis an die Enden der Erde;
deine rechte Hand ist voll von Gerechtigkeit.
Betrachtung
Maria stimmt der Wahl Gottes zu, um durch den Heiligen Geist die Mutter des Sohnes Gottes zu werden. Man kann sagen, dass diese ihre Zustimmung zur Mutterschaft vor allem eine Frucht ihrer vollen Hingabe an Gott in der Jungfräulichkeit ist. Maria hat die Erwählung zur Mutter des Sohnes Gottes angenommen, weil sie von bräutlicher Liebe geleitet war, die eine menschliche Person voll und ganz Gott „weiht“. Aus der Kraft dieser Liebe wollte Maria immer und in allem „gottgeweiht“ sein, indem sie jungfräulich lebte.
Die Worte „Ich bin die Magd des Herrn“ bringen zum Ausdruck, dass sie von Anfang an ihre Mutterschaft angenommen und verstanden hat als die völlige Hingabe ihrer selbst, ihrer Person, für den Dienst an den Heilsplänen des Höchsten. Und ihre ganze mütterliche Teilnahme am Leben Jesu Christi,
ihres Sohnes, hat sie bis zum Schluss in einer Weise vollzogen,
wie sie ihrer Berufung zur Jungfräulichkeit entsprach.
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater, 39)
WEIHEGEBET
Maria, du wirst den Tempel des Leibes Christi in deinem Schoß tragen und kommst in den von Menschenhand gebauten Tempel, um dort dem Herrn deine Jungfräulichkeit zu weihen. Tochter Davids, du willst dich für Gott bewahren, um ihm eine Wohnung zu bereiten, welche die ganze Welt umspannt. Lass mich begreifen, wie unermesslich fruchtbar eine Liebe ist, die sich vollkommen hingibt. Gewähre mir, in den Tempel des mystischen Leibes deines Sohnes, die Kirche, einzutreten, um mich dort Gott zu weihen und aus meinem Leben eine immer neue, jedesmal in der Liebe wachsende Hingabe zu machen.
Maria, du Spiegel engelhafter Reinheit, in deine Hände lege ich meine Bereitschaft zum Gehorsam, denn du hast dich dem Gesetz der Väter untergeordnet, um ganz dem Willen des Vaters im Himmel zu entsprechen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche 1. Tag – Weihe unserer Handlungen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Mein Gott, du ewiger Beistand, ich bete dich an, der du das Licht und das Leben meiner Seele bist. Du hättest dich damit zufrieden geben können, mir von außen gute Gedanken, geisterfüllende Gnade und Hilfe zukommen zu lassen. Ebenso hättest du mich durch innere Tugend im Leben leiten und reinigen können. Doch in deinem unendlichen Erbarmen bist du selbst von Anfang an in meine Seele eingetreten, du hast von ihr Besitz ergriffen und sie zu deinem Tempel gemacht. Auf unerklärliche Weise wohnst du in mir durch deine Gnade, ja, schon hier auf Erden ist es durch dein ewiges Wesen so, als ob ich, ohne mein eigenes Wesen zu verlieren, gewissermaßen in Gott aufgesogen sei. Und weil du sogar von meinem Leib Besitz ergriffen hast, von diesem armseligen und irdischen Tabernakel aus Fleisch, deshalb ist selbst mein Leib ebenso dein Tempel, o staunenswerte, furchterregende Wahrheit! Ich glaube es, ich weiß es, o mein Gott!
(Kardinal Newman)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 1
Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt,
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
sondern Freude hat an der Weisung des Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag und bei Nacht.
Er ist wie ein Baum,
der an Wasserbächen gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut, wird ihm gut gelingen.
Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind verweht.
Darum werden die Frevler im Gericht nicht bestehen,
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den Abgrund.
Betrachtung
Maria ist nicht nur die „Mutter und Ernährerin“ des Menschensohnes geworden, sondern auch die „ganz einzigartige hochherzige Gefährtin“ des Messias und Erlösers. Sie ging – wie schon gesagt – den Pilgerweg des Glaubens, und auf dieser ihrer Pilgerschaft bis unter das Kreuz hat sich zugleich ihre mütterliche Mitwirkung an der gesamten Sendung des Heilands mit ihren Taten und Leiden vollzogen. Auf dem Weg dieser Mitwirkung beim Werk ihres Sohnes, des Erlösers, erfuhr die Mutterschaft Mariens ihrerseits eine einzigartige Umwandlung, indem sie sich immer mehr mit einer „brennenden Liebe“ zu all denjenigen anfüllte, denen die Sendung Christi galt.
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater, 39)
WEIHEGEBET
O Maria, dein Sohn hat von dir die menschliche Natur angenommen,
damit der Mensch, in der Taufe von jedem Makel gereinigt,
sich selbst darbringt als Gabe und Opfer, das Gott wohlgefällt.
Maria, du hast in deinen Händen die erste Hostie der Welt gehalten, und du warst ganz eins mit ihr. Ich weihe dir mein Menschsein und die ganze Menschheit, damit sie ein heiliges Volk und eine königliche Priesterschaft werde.
Ich will in dieser Weihe durch meine Gedanken und Handlungen den Tempel meines Leibes heiligen. Die Heiligste Dreifaltigkeit soll in ihn kommen und in ihm wohnen, so wie sie in dir wohnt: niemals betrübt durch die Sünde, durch schlechte Gedanken, durch Trägheit oder Taten, die eines Gotteskindes unwürdig sind.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 2. Tag – Weihe unserer Gedanken und Worte
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Du bist der Urheber aller himmlischen Gaben.
Ich flehe zu dir, belebe mich durch die Gnade,
heilige mich durch deine Liebe,
leite mich durch deine Weisheit,
nimm mich an als dein Kind durch deine Güte
und rette mich durch deine unendliche Barmherzigkeit,
damit ich niemals aufhöre, dich zu preisen,
dich zu loben und dich zu lieben,
zunächst während meines Lebens hier auf Erden
und dereinst im Himmel in der Ewigkeit.
(Hl. Alfons Maria von Liguori)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 119, 9-14
Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel?
Wenn er sich hält an dein Wort.
Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen Geboten!
Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze!
Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz.
Betrachtung
Die Kirche, von Christus auf den Aposteln erbaut, ist sich dieser Großtaten Gottes am Pfingsttag voll bewusst geworden, als die im Abendmahlssaal Versammelten „mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab“ (Apg 2,4). Jetzt, an den Anfängen der Kirche, am Beginn ihres langen Weges im Glauben, der mit dem Pfingsttag in Jerusalem anfing, war Maria mit allen zusammen, die den Keim des „neuen Israels“ bildeten. Sie war mitten unter ihnen als außerordentliche Zeugin des Geheimnisses Christi.
Und die Kirche verharrte zusammen mit ihr im Gebet und „betrachtete sie“ zugleich „im Licht des ewigen Wortes, das Mensch geworden war“. So sollte es immer sein. Wenn die Kirche stets tiefer „in das erhabene Geheimnis der Menschwerdung eindringt“, denkt sie dabei in tiefer Verehrung und Frömmigkeit auch an die Mutter Christi. Maria gehört untrennbar zum Geheimnis Christi, und so gehört sie auch zum Geheimnis der Kirche von Anfang an, seit dem Tag von deren Geburt.
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater)
WEIHEGEBET
Maria, Mutter des Wortes, ich weihe dir das Denken und Fühlen meines Herzens, in dem die bösen Gedanken entstehen können, die den Menschen unrein machen, aber auch Worte, die trösten und aufbauen.
Maria, aus der Schatzkammer meines Herzens sollen nur gute Dinge her- vorgehen, so wie aus deinem Herzen der Schatz hervorging, der die ganze Welt reich gemacht hat. O Mutter des Wortes, bewahre mich vor leerem Gerede. Mein Wort sei Gebet, damit das ewige Wort in den Herzen geboren werden kann.
Maria, ich weihe dir mein Reden. Du bist der schweigende Mund der Apostel; wache über das Tor meiner Lippen und stelle eine Wache an meinen Mund. Lass vor allem das ewige Wort in mir geboren werden, damit mein Herz von guten Worten überfließe.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 3. Tag – Weihe der spürbaren Abwesenheit Gottes und aller Trockenheit
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Mein heiligster Herr, der du mich heiligst,
alles, was in mir ist, gehört dir.
Wenn ich mich von deinen Heiligen unterscheide,
dann deshalb, weil ich nicht glühend genug deine Gnade verlange,
weil ich nicht nach genügend großer Gnade verlange
und die Gnade, die du mir schon gewährt hast,
nicht eifrig ausschöpfe.
Trotz meiner Unwürdigkeit vermehre in mir diese Gnade der Liebe.
Sie ist kostbarer als alles andere auf der Welt.
Ich empfange sie anstelle all dessen,
was die Welt mir geben kann. Oh, schenke sie mir!
Sie ist mein Leben!
(Kardinal Newman)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 22, 2-8
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen,
bist fern meinem Schreien, den Worten meiner Klage?
Mein Gott, ich rufe bei Tag,
doch du gibst keine Antwort;
ich rufe bei Nacht und finde doch keine Ruhe.
Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels.
Dir haben unsere Väter vertraut,
sie haben vertraut,
und du hast sie gerettet.
Zu dir riefen sie und wurden befreit,
dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.
Betrachtung
Als die Eltern den zwölfjährigen Jesus im Tempel wieder fanden und seine Mutter ihn fragte: „Wie konntest du uns das antun?“, antwortete dieser: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ Aber der Evangelist fügt hinzu: „Doch sie (Josef und Maria) verstanden nicht, was er damit sagen wollte“(Lk 2,48-50). Jesus war sich also bewusst, dass „den Sohn nur der Vater kennt“(vgl. Mt 11,27). Sogar diejenige, der das Geheimnis seiner göttlichen Sohnschaft tiefer offenbart worden war, seine Mutter, lebte nur durch den Glauben in Vertrautheit mit diesem Geheimnis!
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater)
WEIHEGEBET
O Jungfrau Maria, ich weihe dir alle Augenblicke, in denen ich Gott in wahrnehmbarer, spürbarer Weise verloren habe, und in denen mir das Opfer deines Sohnes fremd geworden ist. Ich weihe mich deinem Glauben und deiner Hoffnung, damit ich nicht strauchle und nicht stehen bleibe.
Ich weihe dir meine innere Trockenheit, meine Nächte des Geistes und die Augenblicke, in denen ich den Leib deines Sohnes in den Sakramenten, in den Geschwistern und besonders in den Armen nicht mehr erkennen kann.
O Maria, Mutter der Schmerzen, ich weihe dir meine Bedrängnisse und Zweifel, meine tiefsten Ängste und kleinen Tode. Ich weihe dir die Stunde meines Todes. Mein Leben und mein Tod sollen dir gehören, damit durch sie dein Sohn geehrt und Gott verherrlicht wird.
Ich weihe dir auch das Leben und den Tod meiner Eltern und Angehörigen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 4. Tag – Weihe aller Leiden
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Feuer und Licht, erstrahlend auf dem Antlitz Christi,
Feuer, dein Kommen ist Wort,
Feuer, deine Stille ist Licht,
Feuer, du gießt in die Herzen Dank und Lob,
wir erheben dich.
Du wohnst in Jesus Christus,
O Geist des Verstandes und der Weisheit,
O Geist des Rates und der Stärke,
O Geist der Erkenntnis und der Furcht,
wir erheben dich.
Du ergründest die Tiefen Gottes,
Du erleuchtest die Augen unserer Herzen,
Du fügst dich zu unserem Geist,
Du, durch den wir die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln,
wir erheben dich.
(Hl. Ephräm der Syrer)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 69, 8-18
Wer auf dich hofft, Herr, du Herr der Heere,
soll durch mich nicht scheitern;
wer dich sucht, Gott Israels, gerate durch mich nicht in Schande.
Denn deinetwegen erleide ich Schmach,
und Schande bedeckt mein Gesicht.
Entfremdet bin ich den eigenen Brüdern,
den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd.
Denn der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt;
die Schmähungen derer, die dich schmähen,
haben mich getroffen…
Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade.
Erhöre mich in deiner großen Huld,
Gott, hilf mir in deiner Treue!
Entreiß mich dem Sumpf,
damit ich nicht versinke…
Erhöre mich, Herr, in deiner Huld und Güte,
wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!
Verbirg nicht dein Gesicht vor deinem Knecht;
denn mir ist angst.
Erhöre mich bald!
Betrachtung
Der Kreuzestod ist das einmalige Opfer Christi, des „einzigen Mittlers zwischen Gott und den Menschen“(1 Tim 2,5). Doch weil er sich in seiner menschgewordenen göttlichen Person „gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt“ hat, bietet sich allen „die Möglichkeit …, sich mit diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise zu verbinden“. Jesus fordert seine Jünger auf, ihr „Kreuz auf sich“ zu nehmen und ihm nachzufolgen (Mt 16,24), denn er „hat für uns gelitten und uns ein Beispiel gegeben, damit wir seinen Spuren“ folgen (1 Petr 2,21). Er will diejenigen, denen sein Erlösungsopfer zuerst zugutekommt, an diesem Opfer beteiligen. Das gilt vor allem für seine Mutter, die in das Mysterium seines erlösenden Leidens tiefer hineingenommen wird als jeder andere Mensch.
„Es gibt keine andere Leiter, um zum Himmel emporzusteigen, als das Kreuz“ (Rosa v. Lima, Vita).
(Katechismus der katholischen Kirche, 618)
WEIHEGEBET
O Maria, Mutter der Schmerzen, du stehst am Fuß des Kreuzes; ich weihe dir jedes Leiden. Ich weiß, dass niemand auf dieser Welt so gelitten hat, so leidet oder leiden wird wie du. Ich sehe dich voller Tränen und Sanftmut, nicht niedergebeugt, sondern aufrecht. Du ziehst in deinem Herzen alle Leiden dieser Welt an dich, um sie mit dem Herzen Jesu zu vereinen und so eine Opfergabe daraus zu machen, eine unaufhörliche Eucharistie.
Jesus ist für uns gestorben am Kreuz und sein Herz wurde von der Lanze durchbohrt. Auch in deinem Herzen, o Mutter der sieben Schmerzen, vollzieht sich das erlösende Leiden. In dieser Passion des Herrn, die bis zum Ende der Welt fortdauert, leidest du mit; deshalb schenke ich dir alle Leiden, die nicht aufgeopfert werden. Sie sollen nicht vergeblich sein, sondern zur Erlösung des menschlichen Leibes und der Seele dienen, o Maria, du Mittlerin und Miterlöserin durch den Liebeswillen deines Sohnes.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 5. Tag – Weihe unserer Einsamkeit
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O heiligster und anbetungswürdigster Geist,
lass mich deine sanfte und liebevolle Stimme hören.
Ich möchte vor dir sein wie eine leichte Feder,
damit dein Hauch mich trage,
wohin er will
und ich ihm niemals
auch nur den geringsten Widerstand entgegensetze.
(Sel. Franz Maria Libermann)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 27
Der Herr ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen?
Dringen Frevler auf mich ein, um mich zu verschlingen,
meine Bedränger und Feinde, sie müssen straucheln und fallen.
Mag ein Heer mich belagern: Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben: Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.
Nur eines erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich:
Im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens,
die Freundlichkeit des Herrn zu schauen
und nachzusinnen in seinem Tempel.
Denn er birgt mich in seinem Haus am Tage des Unheils;
er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes,
er hebt mich auf einen Felsen empor.
Betrachtung
Nehmen wir die totale menschliche Einsamkeit an, um uns mit Maria zu vereinen. Zwischen Tod und Auferstehung ihres Sohnes ist sie die einzige, die den Glauben, die Liebe und die Hoffnung bewahrt. Die Antwort der Menschheit auf das Opfer Christi konzentriert sich allein auf sie. So finden wir auch in diesen Zeiten, die uns noch von der endgültigen Auferstehung trennen, in ihr allein alle Hilfsmittel, um zu hoffen, zu glauben und zu lieben und von unserem Tränental aus den Triumph Christi zu sehen.
Maria wird immer bei Jesus sein, bis zum Grab, in welches sie, die das Leben ist, nicht eintreten kann; sie, die den Lebenden nicht bei den Toten sucht. Denn er lebt in ihrem Herzen; der vom Leib getrennte Geist Jesu ruht im Geist und im Herzen Mariens, während sein Leib im Grabe ruht.
(Kardinal Bérulle)
WEIHEGEBET
Maria, Mutter der schönen Liebe, ich weihe dir jedes Gefühl der Einsamkeit in mir und jedes menschliche Verlangen, mit dieser Einsamkeit zu brechen. Denn es steht geschrieben: es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Es steht auch geschrieben, dass Gott aus der Seite Adams eine Hilfe geschaffen hat, die ihm ähnlich ist. Als der Menschensohn entschlafen war auf dem Kreuz, wurde durch den Lanzenstoß aus der Seite des neuen Adam, aus dem Wasser, dem Blut und dem Feuer seines Herzens, die neue Eva geboren – die Kirche.
Maria, erlange mir die Liebe zur vertrauten Einsamkeit mit Gott, denn nur in ihr, allein mit dem Alleinigen, wird die tiefe Einsamkeit überwunden und findet der Mensch sein Gegenüber wieder. Maria, ich weihe dir alle, die an leiblicher und seelischer Einsamkeit leiden, damit sie dich finden, du Mutter, Schwester, Freundin und Vielgeliebte unserer Herzen.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 6. Tag – Erneuerung unseres Taufversprechens
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Heiliger Geist, entzünde mich, Feuer, du, verzehre mich,
Heiliger Geist, entzünde mich, zum wahren Weg führe mich.
Heiliger Geist, reinige mich, Liebesfeuer, brenne mich,
Heiliger Geist, reinige mich, in Jesus vermähle mich.
Heiliger Geist, bestärke mich, Liebe Gottes, heile mich,
Heiliger Geist, bestärke mich, o Geist, erneuere mich.
Heiliger Geist, hauche mich an, Liebe Jesu, fülle mich,
Heiliger Geist, hauche mich an, das wahre Glück schenke mir.
(nach der sel. Myriam von Abellin)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Magnifikat, Lk 1, 46-55
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unsern Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Betrachtung
Die christliche Initiation [Eingliederung] geschieht durch drei Sakramente: die Taufe, die der Beginn des neuen Lebens ist; die Firmung, die dieses Leben stärkt; die Eucharistie, die den Gläubigen mit dem Fleisch und dem Blut Christi nährt, um ihn in Christus umzugestalten…
Die Taufe ist die Geburt zum neuen Leben in Christus. Nach dem Willen des Herrn ist sie heilsnotwendig wie die Kirche selbst, in die die Taufe eingliedert… Der wesentliche Ritus der Taufe besteht darin, dass der Täufling in Wasser getaucht oder dass sein Kopf mit Wasser übergossen wird unter Anrufung der heiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes…
Die Wirkung der Taufe, die Taufgnade, ist reichhaltig: Vergebung der Erbsünde und aller persönlichen Sünden; Geburt zum neuen Leben, durch die der Mensch Adoptivkind des Vaters, Glied Christi und Tempel des Heiligen Geistes wird… Die Taufe prägt der Seele ein unauslöschliches geistiges Zeichen ein, das Siegel, das den Getauften zur christlichen Gottesverehrung weiht. Wegen dieses Siegels kann die Taufe nicht wiederholt werden.
(Katechismus der katholischen Kirche, 1277-1280)
WEIHEGEBET
O Maria, Gott hat für dich die Ordnung der Schöpfung erneuert,
denn du bist die Mutter Gottes und trägst in deinem Schoß denjenigen,
den nichts umfassen kann. Seit seiner Empfängnis ist das Kreuz eingeschrieben in deinen Mutterschoß; in ihm vermählt sich die Gottheit mit der Menschheit. In dir versöhnen sich die Gegensätze: das göttliche Feuer, aus dem die Welt hervorgegangen ist, stieg hinab in die Wasser der Mutterschaft.
O Maria, obwohl du geboren hast, bist du Jungfrau geblieben. Du bist das bleibende Zeichen, dass die Gottheit sich mit der menschlichen Natur vermählen kann. Ich weihe dir alles in der Welt, was noch nicht mit Gott vereint ist. Ich weihe dir mein ganzes Dasein, damit sich in mir das Geheimnis der Vermählung von Wasser und Feuer erneuert. Dein Schöpfer ist dein Gemahl, er ist dein Sohn und dein Bräutigam auf ewig.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
3. Woche, 7. Tag – Weihe der Liebe in der Welt und in unseren Herzen
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen,
wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren.
Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer,
die sich verteilten;
auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen,
in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.
(Apg 2)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 103
Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles in mir seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir all deine Schuld vergibt
und all deine Gebrechen heilt,
der dein Leben vor dem Untergang rettet
und dich mit Huld und Erbarmen krönt,
der dich dein Leben lang mit seinen Gaben sättigt;
wie dem Adler wird dir die Jugend erneuert.
Der Herr vollbringt Taten des Heiles,
Recht verschafft er allen Bedrängten.
Er hat Mose seine Wege kundgetan,
den Kindern Israels seine Werke.
Der Herr ist barmherzig und gnädig,
langmütig und reich an Güte.
Er wird nicht immer zürnen,
nicht ewig im Groll verharren.
Er handelt an uns nicht nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Schuld.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
so hoch ist seine Huld über denen, die ihn fürchten.
So weit der Aufgang entfernt ist vom Untergang,
so weit entfernt er die Schuld von uns.
Betrachtung
Christus sagte am Kreuz: „Frau, siehe, dein Sohn.“
Mit diesem Wort öffnete er in neuer Weise das Herz seiner Mutter.
Wenig später durchbohrte die Lanze des Soldaten die Seite des Gekreuzigten. Dieses durchbohrte Herz wurde Zeichen der Erlösung,
die im Tod des Lammes geschehen ist.
Das Unbefleckte Herz Mariens, das durch die Worte „Frau, siehe, dein Sohn“ geöffnet wurde, steht in geistlicher Verbindung zum Herzen des Sohnes,
das von der Lanze des Soldaten geöffnet wurde. Das Herz Mariens ist von derselben Liebe zum Menschen und zur Welt geöffnet worden, mit welcher Christus den Menschen und die Welt geliebt hat und sich am Kreuz dahingegeben hat bis zum Lanzenstoß des Soldaten.
Die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen heißt, dass wir uns mit der Fürsprache dieser Mutter dem Lebensquell selbst nahen, der auf Golgotha entsprang. Aus dieser Quelle sprudelt ununterbrochen Erlösung und Gnade.
In ihr geschieht fortwährend Genugtuung für die Sünden der Welt.
Sie ist fortwährend Ursprung neuen Lebens und neuer Heiligkeit.
(Johannes Paul II., Ansprache in Portugal, 13. Mai 1982)
WEIHEGEBET
O Maria, deine unendliche Liebe zu den Kindern, die der Vater dir gegeben hat, bedeckt uns bis in die Tiefe unseres sündigen Seins,
denn die Liebe deckt viele Sünden zu.
Du Ursache unserer Freude, du bist nicht befleckt vom Makel der Sünde,
noch bist du gelähmt durch die Schuld Adams. Du übergibst uns ganz den Werken der Liebe, dem sanften Zwiegespräch in deinem verborgenen Garten. Es komme das Reich der Liebe des sanften und demütigen Herzens Jesu durch unsere Vereinigung mit deinem Herzen. Dein Reich der Liebe komme in die Welt durch die Vereinigung aller Herzen untereinander.
Maria, unsere Mutter und Königin, regiere über unsere Herzen.
Ich weihe dir alles, was in der Welt zur Liebe fähig ist, auch wenn dies nur ein kleiner Tropfen ist, damit du daraus einen Garten der Wonne machst, der auf ewig die Bitterkeit auslöscht, die das Herz deines Sohnes erfüllt hat.
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 1. Tag – Weihe unseres Ja-Wortes an den Heiligen Geist
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O verzehrendes Feuer,
Geist der Liebe,
komm über mich,
damit in meiner Seele
gleichsam
eine neue Menschwerdung des Wortes geschehe.
Möge ich Ihm eine zusätzliche Menschheit sein,
in der Er sein ganzes Mysterium erneuern kann.
Und du, o Vater, neige dich
zu deinem armen, geringen Geschöpf herab,
bedecke es mit deinem Schatten,
sieh in ihm nur noch den Vielgeliebten,
an dem du dein Wohlgefallen hast.
(Sel. Elisabeth von der Dreifaltigkeit 27)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
PSALM 40, 2-5
Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn.
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens,
aus Schlamm und Morast.
Er stellte meine Füße auf den Fels,
machte fest meine Schritte.
Er legte mir ein neues Lied in den Mund,
einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott.
Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen
und auf den Herrn vertrauen.
Betrachtung
Durch sein unsichtbares Eingreifen gewährt der Heilige Geist Maria die Gabe des menschgewordenen Wortes. Das geschieht nicht äußerlich wahrnehmbar, sondern im Feuer der Liebe; durch die Liebe lässt der Heilige Geist in Maria die jungfräuliche Empfängnis Jesu geschehen. Der Heilige Geist schenkt sich ihr in einer neuen Liebe.
Der Heilige Geist kommt, um in Maria neue Fähigkeiten zu wecken,
die unter ihrer still abwartenden Liebe verborgen sind.
Er gibt Marias Liebe etwas Tatkräftiges. Jesus ist die gebenedeite Frucht ihres Leibes. Ihre Liebe kann nun etwas hervorbringen, sie ist fruchtbar und nicht mehr nur still abwartend. Jesus wird in ihr empfangen, und er erscheint wie das Brennen einer anderen Liebe, die ebenso innerlich ist, aber noch brennender als die ihre. Das soll Maria die Gegenwart einer neuen Person offenbaren, einer göttlichen Person, die noch viel kleiner ist als sie selbst.
(aus: Pater Thomas Philippe, La Vie Cachée de Marie)
WEIHEGEBET
Maria, vom Vater vor aller Zeit geliebt, mit dir will ich die Ausgießung des Heiligen Geistes erwarten, um in Fülle zu leben und wie Mose mit einem Kuss Gottes zu sterben. Ich weihe mich dir, die du mich die Hingabe an die gekreuzigte Liebe und an das strahlende Licht lehrst.
Führe mich ein in die große Stille der Wolke,
die verbirgt, um besser zu offenbaren.
Maria, du hast Jesus vom Heiligen Geist empfangen, als du dein Ja zur Verkündigung des Engels sprachst. Du Taube, die sich in der Felsspalte birgt, ich weihe mich deinem Schweigen und deiner Bereitschaft,
dem Willen Gottes immer zu folgen. Maria am Fuß des Kreuzes,
ich weihe mich deiner mitleidenden Liebe, damit ich die Teilnahme am Leiden deines Sohnes bejahen kann und durch dich,
o Braut des Geistes, ganz Jesus gehöre.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 2. Tag – Weihe der göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Sprich, Heiliger Geist, und erwecke
in meinem Herzen
einen sprudelnden Quell, dessen reines, heilendes Wasser
den größten Sünder errettet,
dem hoffnungslos Kranken die Augen öffnet
und ihn auf diese Weise heilt,
dessen Wasser dem Schuldigsten vergibt
und so zum göttlichen Ursprung zurückkehrt.
Um dieses Wasser bitte ich dich,
denn schlechter geht es mir als Maria von Magdala,
als Lazarus im Grab und der Samariterin.
Ich will davon trinken, ich bitte darum,
weiß ich doch um seine kostbare Gabe.
Je größer die Gunst ist, die du gewährst,
desto mehr wirst du verherrlicht.
Ein lebendes Schilfrohr bin ich,
komm, stütze mich Kraftlosen.
Meinem Wankelmut mache ein Ende,
ich bin unbeständiger als der Wind.
Blind bin ich geboren, vertreibe du meine Unwissenheit.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Danklied der Hanna, 1Sam 2,1-10
Mein Herz ist voll Freude über den Herrn,
große Kraft gibt mir der Herr.
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Feinde;
denn ich freue mich über deine Hilfe.
Niemand ist heilig, nur der Herr;
denn außer dir gibt es keinen Gott;
keiner ist ein Fels wie unser Gott.
Redet nicht immer so vermessen,
kein freches Wort komme aus eurem Mund;
denn der Herr ist ein wissender Gott,
und bei ihm werden die Taten geprüft.
Der Bogen der Helden wird zerbrochen,
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
Die Satten verdingen sich um Brot,
doch die Hungrigen können feiern für immer.
Die Unfruchtbare bekommt sieben Kinder,
doch die Kinderreiche welkt dahin.
Der Herr macht tot und lebendig,
er führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
Der Herr macht arm und macht reich,
er erniedrigt, und er erhöht.
Den Schwachen hebt er empor aus dem Staub
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;
er gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,
einen Ehrenplatz weist er ihm zu.
Ja, dem Herrn gehören die Pfeiler der Erde;
auf sie hat er den Erdkreis gegründet.
Er behütet die Schritte seiner Frommen,
doch die Frevler verstummen in der Finsternis;
denn der Mensch ist nicht stark aus eigener Kraft.
Betrachtung
Maria hat ihr „Fiat im Glauben“ gesprochen. Im Glauben hat sie sich ohne Vorbehalte Gott überantwortet und gab sich als Magd des Herrn ganz der Person und dem Werk ihres Sohnes hin. Und diesen Sohn – so lehren uns die Väter – hat sie, noch bevor sie ihn im Leib empfing, im Geist empfangen: eben durch den Glauben! Zu Recht also lobt Elisabet Maria: „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ Diese Worte haben sich schon erfüllt: Maria tritt über die Schwelle des Hauses von Elisabet und Zacharias als die Mutter des Sohnes Gottes. Dies ist die freudige Entdeckung Elisabets: „Die Mutter meines Herrn kommt zu mir… !“
Und auf diesem Weg, der herausragend und wahrhaft heroisch ist, – ja, mit wachsendem Glaubensheroismus – wird sich der Gehorsam verwirklichen,
den Maria gegenüber dem Wort der göttlichen Offenbarung bekannt hat.
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater)
WEIHEGEBET
Maria, du hast Gott geschaut, ihn in deinem Schoß getragen,
du hast das Wort des Lebens gehört. Dann bist du allein geblieben, als du deinen Sohn tot in den Armen hieltest; in dir allein hat sich der Glaube der ganzen Welt konzentriert, als Jesus in das Reich des Todes hinabstieg.
Du Mutter in allen Nächten des Glaubens, ich weihe mich deinem Herzen,
das so stark geglaubt hat, wie es geliebt hat. Ich will alle deine Worte und Verheißungen in meinem Herzen bewahren, damit sich durch den Glauben konkret verwirklicht, was wir noch nicht sehen können: deine Gegenwart unter uns, das Kommen deines Sohnes in Herrlichkeit und die Wiederherstellung aller Dinge. Du hast stellvertretend für die Welt geglaubt, was die Heiligen Schriften und die Worte des Engels verhießen. Gewähre mir, für alle zu glauben, die das Wort Gottes in unserer Zeit nicht annehmen können und die an deine helfende Sendung nicht glauben. Ich weihe dir meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe; ich will alle Tugenden nachahmen,
die der Heilige Geist in deiner Seele her- vorgebracht hat.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 3. Tag – Weihe der Charismen und Gaben des Geistes
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Heiliger Geist, gedenke,
mit deiner treuen Braut Maria
Gotteskinder hervorzubringen
und zu formen.
Mit ihr und in ihr hast du
den Ersten der Vorherbestimmten geformt,
und mit ihr und in ihr formst du alle seine Glieder.
Du zeugst keine göttliche Person innerhalb der Gottheit,
doch formst du allein alle Personen außerhalb der Gottheit: alle Heiligen,
die es je gab
und bis zum Ende der Welt geben wird,
sind das Werk deiner mit Maria vereinten Liebe.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 84
Denn ein einziger Tag
in den Vorhöfen deines Heiligtums
ist besser als tausend andere.
Lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes
als wohnen in den Zelten der Frevler.
Denn Gott der Herr ist Sonne und Schild.
Er schenkt Gnade und Herrlichkeit;
der Herr versagt denen,
die rechtschaffen sind, keine Gabe.
Herr der Heere, wohl dem, der dir vertraut!
Betrachtung
Die Charismen, ob außergewöhnlich oder schlicht und bescheiden,
sind Gnadengaben des Heiligen Geistes, die direkt oder indirekt
der Kirche dienen: sie sind zum Aufbau der Kirche,
zum Wohl der Menschen und für die Nöte der Welt geschenkt.
Die Charismen sind von dem, der sie erhält, aber auch von allen Gliedern der Kirche dankbar entgegen zu nehmen. Sie sind ja ein wunderbarer Gnadenreichtum für die apostolische Lebenskraft und für die Heiligkeit des ganzen Leibes Christi. Es muss sich dabei um Gaben handeln, die wirklich vom Heiligen Geist kommen, und sie sind so auszuüben, dass sie den echten Anregungen dieses Geistes voll entsprechen. Kurz, sie müssen in Liebe ausgeübt werden, die das eigentliche Maß der Charismen ist [vgl. 1 Kor 13].
In diesem Sinn ist es stets notwendig, die Charismen zu prüfen.
Kein Charisma enthebt der Pflicht, die Hirten der Kirche zu ehren
und ihnen zu gehorchen, da es ihnen in besonderer Weise zukommt, den Geist nicht auszulöschen, sondern alles zu prüfen und, was gut ist, zu behalten. Alle Charismen, die in ihrer Verschiedenheit einander ergänzen, sollen so zusammenwirken, dass sie anderen nützen.
(Katechismus der katholischen Kirche, 799-801)
WEIHEGEBET
Maria, du vollkommene Schönheit, schöner als jedes andere Menschenkind, du wurdest im Schoß der heiligen Anna von der vollkommenen Liebe Gottes geformt. Du meine Taube, meine Vollkommene, du bist ohne jeden Makel, ohne Egoismus und Selbstbezogenheit; du bist innerlich schön, weil du dich der göttlichen Weisheit gleichgestalten ließest, die sich aus deinem Herzen, deiner Seele und deinem Mutterschoß einen Thron gebildet hat.
O Schönheit, ich habe dich gefunden und will dich nicht mehr loslassen. Ich will mich fest an dich binden, um in dir zur vollkommenen Gestalt Christi neu geboren zu werden. Durch die Umarmung des Geistes soll mein Inneres endgültig zu einem Abbild Gottes umgestaltet werden. Die Charismen und Gaben des Vaters der Armen sollen mich zum Dienst an meinen Brüdern und Schwestern in der Kirche befähigen.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 4. Tag – Weihe am die Trösterin der Betrübten
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Himmlischer König, du Tröster,
o Geist der Wahrheit,
der du bist
allwesend
und alles erfüllst.
Urquell des Guten und Spender des Lebens,
komm und weile in uns,
läutere uns von allem Makel
und erlöse unsere Seelen,
o Gütiger.
(Eröffnungsgebet der Byzantinischen Liturgie)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Jesaja 66, 10-14
Freut euch mit Jerusalem!
Jubelt in der Stadt,
alle, die ihr sie liebt.
Seid fröhlich mit ihr,
alle, die ihr über sie traurig wart.
Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust,
trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!
Denn so spricht der Herr:
Seht her:
Wie einen Strom leite ich den Frieden zu ihr
und den Reichtum der Völker wie einen rauschenden Bach.
Ihre Kinder wird man auf den Armen tragen
und auf den Knien schaukeln.
Wie eine Mutter ihren Sohn tröstet,
so tröste ich euch; in Jerusalem findet ihr Trost.
Wenn ihr das seht, wird euer Herz sich freuen,
und ihr werdet aufblühen wie frisches Gras.
Betrachtung
Die mütterliche Sendung Marias drängt das Volk Gottes, voll Vertrauen zu ihr Zuflucht zu nehmen. Sie ist immer bereit, voll Liebe die Bitten zu erhören und Hilfe zu gewähren; darum pflegen die Christen Maria als Trösterin der Betrübten, als Heil der Kranken und als Zuflucht der Sünder anzurufen, um im Kummer Trost, in Krankheit Erleichterung zu finden und Kraft, sich von der Knechtschaft der Sünde zu befreien; sie, die Sündenlose, führt ihre Söhne dahin, dass sie die Sünde mit starkem Willen meiden. Erlösung aus dem Bösen und Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde (vgl. Mt 6,13) ist die Bedingung für eine wahre Erneuerung des christlichen Lebens – das muss immer wieder betont werden.
(Paul VI., Marialis cultus)
WEIHEGEBET
Maria, Mutter der Schmerzen, du hast alle Schmerzen gekannt, so sehr war deine Seele mit der deines Sohnes vereint, als er über Lazarus weinte, dessen Leib wegen Adams Sündenfall verweste. Du warst mit allen Töchtern Jerusalems über den Tempel und über die Kinder deines Volkes betrübt. Du hast in deinem Herzen Bluttränen in der Stunde der Todesangst Jesu geweint, aber du hast auch am Pfingsttag die Feuerzungen des Heiligen Geistes empfangen und die Fülle des Trostes kennen gelernt.
Ich weihe mich deinem Unbefleckten Herzen, welches das sanfte Licht aller Tröstungen des Geistes ausstrahlt. Du Trösterin der Betrübten und Braut des Tröstergeistes, ich weihe mich deiner unendlichen Zärtlichkeit. Meine Fürsprecherin, verteidige mich gegen alle Anklagen des Teufels. Meine Mutter, die du deinen Kindern immer beistehst, ich weihe mich deinem sanften Herzen, um ebenfalls zum Tröster zu werden als ein Kind, das seiner Mutter ganz ähnlich ist.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 5. Tag – Weihe an die Mittlerschaft Mariens
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Gewähre mir die Gabe der Weisheit,
damit ich trunken werde von deiner Liebe;
die Gabe der Einsicht,
damit mich das Licht von oben erleuchtet;
die Gabe des Rates,
damit ich nie und nimmer abweiche von deinen Geboten;
die Gabe der Stärke,
damit ich mutig kämpfe;
die Gabe der Wissenschaft,
damit ich deine heiligen Wahrheiten kennen lerne;
die Gabe der Frömmigkeit,
damit mein Herz sich dem Wirken deiner Gnade öffnet; die Gabe der Gottesfurcht,
damit meine Seele deine Urteile fürchtet.
O Wohnstätte der ewigen Herrlichkeit!
Lass mich dich so lieben, wie du mich liebst,
und in der Gemeinschaft der Erwählten
dein Angesicht auf ewig schauen. Amen.
(Ludwig von Granada)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Judith 13,18-20
Meine Tochter, du bist von Gott, dem Allerhöchsten,
mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Erde.
Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Durch seine Hilfe ist es dir gelungen,
dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen.
Die Erinnerung an dein Vertrauen
soll in Ewigkeit nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden,
die sich an die Macht Gottes erinnern.
Gott möge dir ewigen Ruhm schenken
und dich reich mit seinem Segen belohnen.
Denn in der Not unseres Volkes hast du dein Leben nicht geschont;
nein, du hast entschlossen unseren Untergang von uns abgewehrt,
du bist vor unserem Gott auf geradem Weg gegangen.
Betrachtung
Die mütterliche Sendung Marias drängt das Volk Gottes, voll Vertrauen zu ihr Zuflucht zu nehmen. Sie ist immer bereit, voll Liebe die Bitten zu erhören und Hilfe zu gewähren; darum pflegen die Christen Maria als Trösterin der Betrübten, als Heil der Kranken und als Zuflucht der Sünder anzurufen, um im Kummer Trost, in Krankheit Erleichterung zu finden und Kraft, sich von der Knechtschaft der Sünde zu befreien; sie, die Sündenlose, führt ihre Söhne dahin, dass sie die Sünde mit starkem Willen meiden. Erlösung aus dem Bösen und Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde (vgl. Mt 6,13) ist die Bedingung für eine wahre Erneuerung des christlichen Lebens – das muss immer wieder betont werden.
(Paul VI., Marialis cultus)
WEIHEGEBET
Maria, Gott hat dir seine ganze Barmherzigkeit anvertraut, und der einzige Mittler wollte dich zur Mittlerin der Gnaden machen, damit sein mystischer Leib von der Liebe des Bräutigams zu seiner Braut lebe. Maria, ich weihe mich dir, damit mein Herz und meine Gedanken ganz offen für deine Mittlerschaft sind. Durch dich will ich Gott vollkommen in mir aufnehmen, so wie auch du ganz ihm gehörst. Ich gebe mich dir zu eigen, damit ich selbst zu einem Mittler in deinem Dienst werde. Alles in mir soll von dir sprechen und dich ehren. Ich will deine Schönheit und die Schönheit Gottes verkünden, der dich so wunderbar erschaffen hat.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 6. Tag – Weihe alles dessen, was in uns noch nicht geweiht ist
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Du König der Könige, Einziger des Einzigen,
o göttliches Wort, der du ewig geboren wirst
vom nicht gezeugten Vater,
in deiner Liebe ließest du deinen allmächtigen Geist
über deinen Aposteln erglänzen.
Der du unsere vom Tode verletzte Natur erneuertest,
o du Wort Gottes, du tauchst uns ein in den Strom,
der sich aus deiner makellosen durchbohrten Seite ergoss,
und hast uns besiegelt mit der Inbrunst des Geistes.
(Gebet der Orientalischen Kirchen)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Jesaja 62,1-5
Um Zions willen kann ich nicht schweigen,
um Jerusalems willen nicht still sein,
bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht
und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.
Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit
und alle Könige deine strahlende Pracht.
Man ruft dich mit einem neuen Namen,
den der Mund des Herrn für dich bestimmt.
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn,
zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.
Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene»
und dein Land nicht mehr «Das Ödland»,
sondern man nennt dich «Meine Wonne»
und dein Land «Die Vermählte».
Denn der Herr hat an dir seine Freude,
und dein Land wird mit ihm vermählt.
Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt,
so vermählt sich mit dir dein Erbauer.
Wie der Bräutigam sich freut über die Braut,
so freut sich dein Gott über dich.
Betrachtung
Maria sagt uns: „Nimm mich doch auf, du hast mich noch nicht genügend aufgenommen. Nimm mich auf, wie du es mir so oft versprochen hast; halte Wort. Du hast mir so oft versprochen, nicht nur mir ganz zu gehören, sondern mich auf eine Weise aufzunehmen, nach der ich dir ganz gehöre. Du hast mir oftmals Worte wiederholt, die nur diese eine Bedeutung haben. Nun gut! Jetzt nimm mich, wie du gesagt hast. Und vor allem: Beschäme mich nicht in meiner Erwartung; so lange warte ich schon, so lange schon sehne ich diese Stunde herbei, diesen Augenblick, von dem an du mich ganz in dein Innerstes aufnehmen und mir nichts mehr vorenthalten wirst!“ Dieser Erwartung Marias hat Johannes am Fuß des Kreuzes voll und ganz entsprochen.
(P. Peter Thomas Dehau OP)
WEIHEGEBET
Maria, ich übergebe dir alles, was ich noch nicht geweiht habe,
was ich dir bisher noch nicht geben konnte.
Ich bitte dich inständig, es anzunehmen, meine Mutter,
du Schönste von allen, du unsere Freundin.
Ich bitte dich, alles in mir zu berühren, zu reinigen und zu erfüllen,
was dich vielleicht noch fürchtet, ohne dass es mir bewusst ist.
Ich will dich bei mir aufnehmen, in das Innerste meines Herzens.
Komm in das Brautgemach meiner Seele, in diesen tiefsten Ort,
den ich ohne dich nicht aufsuchen kann. Braut Gottes, nimm mich mir
und gib mich dir ganz zu eigen. Bereite mich so vor
auf die innige Vereinigung mit Gott,
für die der Allerhöchste mich erschaffen hat.
Nimm mich in den Schutz deiner mütterlichen Arme,
die du vom Schatten des Geistes bedeckt wurdest.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
4. Woche, 7. Tag – Eintritt in die Miliz der Unbefleckten
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Herr, sende aus deinen Geist,
und alles wird neu geschaffen,
und du erneuerst das Angesicht der Erde.
Herr, erneuere dein erstes Pfingsten.
Jesus, gewähre all deinen innig geliebten Priestern
die Gnade der Unterscheidung der Geister,
erfülle sie mit deinen Gaben,
vermehre ihre Liebe,
mach aus ihnen wachsame Apostel
und wahre Heilige unter den Menschen.
Heiliger Geist, Gott der Liebe,
durchwehe machtvoll unsere Kathedralen,
unsere Kirchen, unsere Kapellen, unsere Zönakel,
die prächtigsten Häuser sowie die einfachsten Wohnstätten.
Erfülle die ganze Erde mit deinem Licht,
mit deinen Tröstungen und deiner Liebe.
Komm, Geist der Liebe,
bringe der Welt die Erfrischung deines heiligenden Atems.
Umhülle alle Menschen mit dem Glanz deiner Gnade!
Erobere sie alle im Glanz deiner Herrlichkeit.
Komm und stärke sie in der gegenwärtigen Zeit,
die noch von Angst beschwert ist,
erhelle die bei vielen ungewisse Zukunft,
stärke diejenigen, die noch auf deinen göttlichen Wegen zögern.
(Marthe Robin)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 46
Kommt und schaut die Taten des Herrn,
der Furchtbares vollbringt auf der Erde.
Er setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde;
er zerbricht die Bogen, zerschlägt die Lanzen,
im Feuer verbrennt er die Schilde.
«Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin,
erhaben über die Völker, erhaben auf Erden.»
Der Herr der Heerscharen ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unsere Burg.
Betrachtung
Indessen gewährt der Vater der Welt noch etwas Zeit. An diesem, durch das Kommen Jesu gekennzeichneten Weltende, wird den Menschen so etwas wie eine Zeitspanne der Barmherzigkeit gewährt – den Menschen guten Willens, den Kleinen, den Armen, all denjenigen, die Maria nachahmen und Jesus folgen wollen. Der Heilige Geist ist ihnen gegeben, damit sie noch einmal dieses ganze Geheimnis der Liebe erleben können, das Jesus hier auf Erden mit seiner Mutter gelebt hat.
(aus: Pater Thomas Philippe, La Vie Cachée de Marie)
Durch Maria hat das Heil der Welt begonnen, durch Maria muss es auch vollendet werden… Beim zweiten Kommen Jesu Christi aber muss Maria erkannt und vom Heiligen Geist geoffenbart werden, damit die Menschen durch sie auch Jesus Christus erkennen, lieben und ihm dienen. Denn die Gründe, die den Heiligen Geist veranlasst haben, seine Braut während ihres Erdenlebens ganz zu verbergen und sie seit der Predigt des Evangeliums nur wenig zu offenbaren, haben dann keine Geltung mehr. (Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, Die vollkommene Hingabe)
WEIHEGEBET
Maria, du gleichst einem Heer in Kampfbereitschaft, und deine einzige Waffe ist die barmherzige Liebe, deine einzige Abwehr die unwandelbare Reinheit. Jungfrau Maria, ich will mich mit Leib und Seele diesem Heer zur Verfügung stellen, das du um dich sammelst, um einen letzten Kampf gegen das Tier zu führen, das die Menschenkinder verschlingen will. Du stehst inmitten der Kleinen und Armen, die die Apostel der letzten Zeiten sind, in einem Zönakel, das die ganze Welt umspannt. Ich will mich den Flammen der göttlichen Liebe aussetzen, die der Menschheit im neuen Pfingsten der Liebe verheißen sind, einer Menschheit, die in Gefahr ist, vom Feuer verschlungen zu werden.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
5. Woche, 1. Tag – Weihe an Maria Königin
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O Liebe, Heiliger Geist,
du bist in der Heiligsten Dreifaltigkeit
der unaussprechliche Kuss,
das mächtige Band des Vaters und des Sohnes.
O mein Jesus,
ziehe mich durch den Hauch deines Geistes
an dich und nimm mich in dir auf.
Lass mich in deinem göttlichen Wesen aufgehen,
in dem ewigen Kuss der Vereinigung ohne Ende,
und gewähre mir dann,
dich zu schauen und zu besitzen,
mich für immer an dir zu erfreuen.
(Hl. Gertrud von Helfta)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 45
Mein Herz fließt über von froher Kunde,
ich weihe mein Lied dem König.
Meine Zunge gleicht dem Griffel des flinken Schreibers.
Du bist der Schönste von allen Menschen,
Anmut ist ausgegossen über deine Lippen;
darum hat Gott dich für immer gesegnet.
Gürte, du Held, dein Schwert um die Hüfte,
kleide dich in Hoheit und Herrlichkeit!
Zieh aus mit Glück, kämpfe für Wahrheit und Recht!
Furchtgebietende Taten soll dein rechter Arm dich lehren.
Deine Pfeile sind scharf, dir unterliegen die Völker,
die Feinde des Königs verlieren den Mut.
Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig;
das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter.
Du liebst das Recht und hasst das Unrecht,
darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt
mit dem Öl der Freude
wie keinen deiner Gefährten.
Betrachtung
Wenn der Sohn König ist, dann ist es gerecht, dass seine Mutter als Königin gilt und diesen Namen trägt. Als Maria einwilligte, die Mutter des ewigen Wortes zu werden, erlangte sie in demselben Augenblick die Würde, die Königin der Welt und aller Geschöpfe zu werden. Maria ist durch das Fleisch so eng mit Jesus verbunden; wie könnte da die Mutter von der Königswürde des Sohnes ausgeschlossen bleiben? Man muss also zugeben, dass beide, Mutter und Sohn, nicht nur Königswürde besitzen, sondern dass sie an derselben Herrschaft Anteil haben. Und wenn Jesus der König des Weltalls ist, dann ist auch Maria Königin des Weltalls. Alle Geschöpfe, die Gott dienen, müssen auch Maria dienen. So wie die Engel, die Menschen und alles im Himmel und auf Erden dem Reich Gottes unterstellt sind, sind sie es gleichermaßen auch der Herrschaft der Jungfrau. Fahre also fort, Maria, fahre fort, in Frieden zu regieren; verfüge vollkommen frei als Königin, Mutter und Braut des Königs über die Güter deines Sohnes.
(Hl. Alfons Maria von Liguori )
WEIHEGEBET
In Gegenwart des ganzen himmlischen Hofes erwähle ich dich heute, o Maria, zu meiner Mutter und Königin. Dir weihe und schenke ich als dein Gut und Eigentum meinen Leib und meine Seele, all meinen äußeren und inneren Besitz, ja selbst den Wert all meiner guten Werke, der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen. Ganz und voll, ohne jede Ausnahme, sollst du das Recht haben, über mich und all das Meine nach deinem Gutdünken zu verfügen in Zeit und Ewigkeit zur größeren Ehre Gottes. Amen.
(Hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort)
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
5. Woche, 2. Tag – Weihe an den Liebesplan Gottes
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O Heiliger Geist, Gott der Liebe,
du Bindeglied der Liebe in der Heiligsten Dreifaltigkeit,
du ruhst dich aus und erfreust dich bei den Menschenkindern
in der heiligen Keuschheit,
die durch das Wirken deiner Kraft und deiner Anziehung hier unten erblüht wie die Rose unter den Dornen.
Heiliger Geist! Liebe! Liebe!
Sage mir, welcher Weg führt zu einem so köstlichen Aufenthalt, wo ist der Pfad des Lebens,
der zu diesen, vom göttlichen Tau befruchteten Wiesen führt,
wo sich die durstig gewordenen Seelen erquicken.
O Liebe,
du allein kennst den Weg zum Leben und zur Wahrheit.
In dir vollendet sich der Bund voller Wonne,
der die göttlichen Personen der Heiligsten Dreifaltigkeit vereint.
Durch dich, o Heiliger Geist,
sind über uns die kostbarsten Gaben ausgegossen.
Durch dich wächst die fruchtbare Saat,
die die Früchte des Lebens hervorbringt.
Von dir strömt der so milde Honig der Wonnen,
die allein in Gott zu finden sind.
Durch dich fließen auf uns
die fruchtbaren Wasser
des göttlichen Segens,
die so wertvollen,
aber hier bei uns
so seltenen Gaben des Geistes!
(Hl. Gertrud von Helfta)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Betrachtung
Bei der Ankündigung des Marianischen Jahres habe ich ebenso darauf hingewiesen, dass sein Abschluss im kommenden Jahr am Fest der Aufnahme der seligsten Jungfrau Maria in den Himmel begangen werden wird, um „das große Zeichen am Himmel“ hervorzuheben, von dem die Offenbarung des Johannes spricht.
In dieser Weise wollen wir auch die Aufforderung des Konzils erfüllen, das auf Maria als das „Zeichen sicherer Hoffnung und des Trostes für das pilgernde Gottesvolk“ schaut. Dieser Aufruf des Konzils ist in den folgenden Worten enthalten: „Alle Christgläubigen mögen inständig zur Mutter Gottes und Mutter der Menschen flehen, dass sie, die den Anfängen der Kirche mit ihren Gebeten zur Seite stand, auch jetzt, im Himmel über alle Seligen und Engel erhöht, in Gemeinschaft mit allen Heiligen bei ihrem Sohn Fürbitte einlege, bis alle Völkerfamilien, mögen sie den christlichen Ehrennamen tragen oder ihren Erlöser noch nicht kennen, in Friede und Eintracht glückselig zum einen Gottesvolk versammelt werden, zur Ehre der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit.“
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater)
WEIHEGEBET
O Maria, indem ich mich dir weihe, übergebe ich mich der Liebe, ihrer Sanftheit im Hauch des Heiligen Geistes, aber auch ihrem reinigenden Feuer. Ich übergebe mich dem Geheimnis der Erlösung: der ungeteilten Liebe des Vaters zur Welt, der gekreuzigten Liebe des Sohnes und der brennenden Liebe des Geistes. Ich weihe mich den Freuden und den Schmerzen deines Herzens und gebe mich an alles hin, was deine Liebe von mir erwartet.
Maria, ich schenke dir mein Herz, damit du es mit deinem Herzen und mit dem deines Sohnes vereinst und mit allen Herzen, die mit dir verbunden sind. Mache mein Herz bereit, meine Königin, dir niemals etwas zu verweigern.
Ich will der Liebe nichts verweigern, die alles glaubt, alles hofft und allem standhält.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
5. Woche, 3. Tag – Weihe unseres Lebens für die Einheit der Kirche
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Während du dein Leben für uns hingibst,
vertraust du deinen Geist dem Vater an,
du vereinst die erlöste Menschheit:
von deinem Leib fließen Ströme lebendigen Wassers!
Wir alle, die Durst haben, kommen zu dir.
Der Geist ruhte auf dir, als vom Himmel eine Stimme kam:
„Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.“
Kinder Gottes, ja auch wir sind es,
da dein Geist in unseren Herzen ruft: „Abba, Vater!“
Der Geist und die Braut sagen: „Komm!“
Wer dies hört, der sage: „Komm!“
(Gebet der orientalischen Kirchen)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Aus dem hohepriesterlichen Gebet, Joh 17
Vater, die Stunde ist da.
Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben,
damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben:
dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen
und Jesus Christus, den du gesandt hast.
Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast,
so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
Aber ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Betrachtung
Die Christen wissen, dass sie ihre Einheit nur dann wahrhaft wieder finden, wenn sie diese auf die Einheit ihres Glaubens gründen. Sie haben dabei keine geringen Unterschiede in der Lehre vom Geheimnis und vom Dienstamt der Kirche sowie manchmal auch von der Aufgabe Marias im Heilswerk zu überwinden. Indem die Christen ein tieferes Verständnis des einen wie des anderen suchen und das eine durch das andere erhellen, werden sie, die darauf bedacht sind zu tun – wie ihre Mutter ihnen rät -, was Jesus ihnen sagt (vgl. Joh 2,5), auf dieser „Pilgerschaft des Glaubens“ gemeinsame Fortschritte machen können, für die Maria selbst das bleibende Beispiel ist: Sie soll sie zur Einheit führen, wie sie von dem einen, allen gemeinsamen Herrn gewollt ist und von denjenigen heiß ersehnt wird, die aufmerksam auf das hören, „was der Geist heute den Kirchen sagt
Indessen ist es ein gutes Vorzeichen, dass diese Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in grundlegenden Punkten des christlichen Glaubens, auch was die Jungfrau Maria betrifft, mit der katholischen Kirche übereinstimmen. Sie erkennen sie ja als Mutter des Herrn an und sind davon überzeugt, dass dies zu unserem Glauben an Christus, den wahren Gott und wahren Menschen, gehört. Sie schauen auf sie, die zu Füßen des Kreuzes den Lieblingsjünger als ihren Sohn empfängt, der wiederum sie als Mutter erhält. Warum also nicht alle zusammen auf sie als unsere gemeinsame Mutter schauen, die für die Einheit der Gottesfamilie betet und die allen „vorangeht“ an der Spitze des langen Zuges von Zeugen für den Glauben an den einen Herrn, der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist in ihrem jungfräulichen Schoß empfangen wurde?
(Johannes Paul II., Redemptoris Mater)
WEIHEGEBET
Adam und Eva herrschten im Paradies über die Schöpfung in vollkommener Einheit und Harmonie. Maria, du bist die neue Eva und dein geliebter Sohn der neue Adam. Durch die Einheit eurer Herzen in der Freude, im Leiden und in der Herrlichkeit begründet ihr die Harmonie der neuen Schöpfung, der Kirche. Sie ist im Geheimnis ihres Ursprungs unbefleckt, da sie aus der geöffneten Seite Jesu und aus dem Mitleiden deines Herzens geboren wurde.
O Maria, mit Therese vom Kinde Jesus möchte ich ausrufen: „Im Herzen meiner Mutter, der Kirche, will ich Liebe sein.“ Maria, Mutter der Kirche und der Einheit all ihrer Glieder, ich weihe mich dir, damit die Kirche beim Kommen ihres Bräutigams ohne Makel und Fehler vor ihm erscheinen kann.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
5. Woche, 4. Tag – Weihe unseres Lebens für Frieden in der Welt
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
Geist Gottes, du liebster Gast meiner Seele,
dir will ich das Wort meiner Treue geben.
In Stunden der Leiden, wie auch der Freude,
will ich in deiner Anwesenheit leben.
Geist Gottes, du durchdringst mein ganzes Sein,
lässt mich dein Göttliches Leben erkennen.
Führst mich in dein Göttliches Wesen hinein,
von deiner Gegenwart kann mich nichts trennen.
(Hl. Schwester Faustyna )
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Psalm 72
Denn er rettet den Gebeugten, der um Hilfe schreit,
den Armen und den, der keinen Helfer hat.
Er erbarmt sich des Gebeugten und Schwachen,
er rettet das Leben der Armen.
Von Unterdrückung und Gewalttat befreit er sie,
ihr Blut ist in seinen Augen kostbar.
Er lebe, und Gold von Saba soll man ihm geben!
Man soll für ihn allezeit beten, stets für ihn Segen erflehen.
Im Land gebe es Korn in Fülle.
Es rausche auf dem Gipfel der Berge.
Seine Frucht wird sein wie die Bäume des Libanon.
Menschen blühn in der Stadt wie das Gras der Erde.
Sein Name soll ewig bestehen;
solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name.
Glücklich preisen sollen ihn alle Völker
und in ihm sich segnen.
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Er allein tut Wunder.
Gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit!
Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde. Amen, ja amen.
Betrachtung
„Der Name der Jungfrau“, sagt der Evangelist, „war Maria“. Wir wollen ein wenig über diesen Namen sprechen. Er heißt übersetzt: Stern des Meeres
und eignet sich sehr wohl für die Jungfrau-Mutter.
Sehr zutreffend nämlich ist sie einem Stern vergleichbar. Wie der Stern ohne Einbuße seiner selbst seinen Strahl aussendet, so hat sie als Jungfrau den Sohn geboren, ohne dass ihre Jungfräulichkeit gemindert wurde. Der Strahl mindert nicht des Sternes Helligkeit, so auch nicht der Sohn die Unversehrtheit der Jungfrau. Sie ist jener hehre Stern, aufgegangen aus Jakob, dessen Strahl die ganze Welt erleuchtet. Er erwärmt mehr den Geist als den Körper, lässt die Tugenden reifen und verbrennt die Laster. Sie ist jener herrliche, auserlesene Stern, unendlich erhoben über das weite Meer, strahlend durch Verdienste, leuchtend als Vorbild.
Wenn du erfährst, dass dieses Erdenleben mehr ein Dahintreiben in Wellen, Wind und Wetter ist als ein Dahinschreiten auf festem Land: wende deine Augen nicht ab vom Licht dieses Sternes, damit du nicht untergehst in den Stürmen. Wenn die Sturmwinde der Versuchungen daherbrausen, wenn du zwischen die Klippen der Drangsale verschlagen wirst, blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn dich emporschleudern Wogen des Stolzes, des Ehrgeizes, der Verleumdung, der Eifersucht – blick auf zum Stern, ruf zu Maria! Wenn Zorn, Habsucht oder die Begierde des Fleisches deine Seele erschüttern – blick auf zu Maria! Wenn dich die Last der Sünden drückt und die Schmach des Gewissens beschämt, wenn dich die Strenge des Gerichtes schreckt, wenn du drohst von abgrundtiefer Traurigkeit und Verzweiflung verschlungen zu werden – denk an Maria!
In Gefahren, in Ängsten, in Zweifeln – denk an Maria, ruf zu Maria! Ihr Name weiche nicht aus deinem Munde, weiche nicht aus deinem Herzen! Damit du aber ihre Hilfe und Fürbitte erlangst, vergiss nicht das Vorbild ihres Wandels! Folge ihr, und du wirst nicht vom Wege weichen. Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht.
(Hl. Bernhard von Clairvaux )
WEIHEGEBET
Maria, Blume von Galiläa, Tochter Davids, du bist der Tempel, den dein Vater David nicht bauen konnte, obwohl der Prophet Natan ihm gesagt hatte: „Der Herr ist mit dir.“ Du bist der Vorhang des Tempels, die Bundeslade und die Pforte, die ins Innere des Heiligtums führt. Du bist die heilige Stadt Jerusalem, die Stadt des Friedens, deren Einwohner alle eins sind. Braut des Messias, des Friedensfürsten, du bist die Königin des Friedens. Du schenkst uns den Herrn, der Frieden bringt, nicht wie die Welt ihn gibt, sondern wie allein Gott ihn geben kann.
Maria, ich weihe mich dir, um ein Friedensstifter zu werden und immer in der Gegenwart Gottes zu leben. Seine Gegenwart rettet uns, sie richtet seinen Bund mit den Menschen wieder auf und erneuert die Einheit der Menschen untereinander und ihre Harmonie mit der Schöpfung.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“
O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.
5. Woche, 5. Tag – Weihe an die Heiligste Dreifaltigkeit
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
Anrufung des Heiligen Geistes
O mein Gott,
Dreifaltigkeit, die ich anbete:
Hilf mir, mich ganz zu vergessen,
um in dir zu wohnen,
still und ganz im Frieden,
so als weilte meine Seele
bereits in der Ewigkeit.
Nichts soll meinen Frieden stören können,
nichts mich aus dir herausziehen können,
o mein Unwandelbarer,
vielmehr soll mich jede Minute
weiter hineinführen
in die Tiefe deines Geheimnisses.
(Sel. Elisabeth von Dijon)
Glaubensbekenntnis
1 Gesätz vom Rosenkranz
Vater unser – 10 Gegrüßet seist du Maria – Ehre sei dem Vater
Magnifikat
Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut,
siehe von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Betrachtung
Verstehen wir gut, dass der Himmel die Vollendung des ganzen Seins ist, und ebenso gut, dass die allerseligste Jungfrau diejenige ist, die alle diese Worte in ihrem Herzen bewahrt; und mit ihrem Herzen vereint zu sein, heißt, auf ihre Liebe zu antworten. Darüber hinaus eint uns die Verbundenheit mit dem Herzen Mariens in dieser Zeit auch mit all ihren Wünschen für die gegenwärtigen Bedürfnisse der Kirche.
Es liegt nicht an uns, den Kleinen, diese genauer zu bestimmen. Seien wir mit dem Herzen unserer Mutter verbunden, mit ihr, die sich um alles sorgt, und sie nimmt uns mitten in die gegenwärtige Herrlichkeit Gottes und in die gegenwärtigen Bedürfnisse der heiligen Kirche hinein. Überlassen wir uns also dieser Verbundenheit, ohne etwas festlegen zu wollen, jedoch in ganzer Hingabe an ihr Handeln, das uns in manches Geheimnis mit hineinnehmen oder für manches Anliegen zum Beten veranlassen kann. Eigentlich birgt die Einheit mit Maria in der Nacht des Glaubens, in der wir von jeder persönlichen Vorstellung und jedem eigenen Wunsch absehen, alles in sich und erlaubt uns, unseren Auftrag der Liebe sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber den Brüdern und Schwestern zu erfüllen. Wir wollen aus der Begegnung mit dem Elend Nutzen ziehen, um uns mit dem unermesslichen Gebet Marias dafür und für alles zu verbinden.
Wir wollen uns Maria überlassen und ihr so die mütterliche Freude bereiten, uns Gutes zu tun: Uns ihre Liebe zu schenken und uns auf diese Weise hineinzunehmen in ihre Liebe zu ihrem göttlichen Sohn sowie zu seinen anderen Geschwistern, unseren Brüdern und Schwestern. Mariens Herz ist der Feuerherd der Liebe. Wir brauchen uns nur im Glauben und im Vertrauen dort aufzuhalten, und wir werden entzündet werden.
(aus: Pater Gabriel Jacquier, La Vie Mariale)
WEIHEGEBET
Maria, ich weihe mein Leben dir, damit es immer mehr den Plänen der Heiligsten Dreifaltigkeit entsprechen kann. So wie du selber, ohne zu verstehen, dein „Ja“ gesprochen hast, so möchte ich, dich nachahmend, mein „Ja“ zu den Plänen Gottes sprechen. Ich weihe mich dir, damit weder Angst noch fehlgeleiteter Eigenwille oder andere Hindernisse mich davon abhalten, dem Herrn zu folgen, mit den Plänen Gottes mitzuwirken. Du hast dein einmal gegebenes „Ja“ nicht mehr zurückgenommen. Ich weihe mich dir, damit auch mein „Ja“ ein „Ja“ bleibe mein ganzes Leben lang und ich, die Hand an den Pflug gelegt, nicht mehr zurückblicke.
„O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen.“